Kunst und Kultur
|
Bücher Sammy Hart Candida Höfer
Sebastian Kusenberg
Fritz W. Kramer
Die Göttliche Komödie.
Wang Shu -
Gabriele Beßler
Wunderkammern: Weltmodelle von der Renaissance bis zur Kunst der Gegenwart
German Fashion Design 1946-2012
Das jüdische Budapest
|
||||||||||
Julia Lienemeyer |
|
||||||||||
René Redzepi und David
Zilber. Das Noma-Handbuch Fermentation Die Grundlagen des Geschmacks. Verlag Antje Kunstmann 2019 Kochenthusiasten beleben auf der Suche nach Entdeckungen die alte Kulturtechnik der Fermentation neu und machen sie zu einer Säule der Küche des am Rande von Kopenhagen gelegene Noma Restaurants. Die Geschichte der Fermentation ist die Geschichte von Menschen, die auf unserem Planeten seit tausenden von Jahren mit Nahrungsmitteln experimentieren, Wissen darüber aneignen, alchemische Prozesse entwickeln und an die nächsten Generationen weitergeben; in dieser Tradition steht auch das Noma. In ihren Anfängen versuchten die Noma-Köche die Vorräte für den Winter mit etwas anzureichern, was die Gerichte in der kalten Jahreszeit, die nicht mit üppigen frischen Vegetabilien versorgt ist, mit neuen interessanten Geschmäckern bereichern konnte. Dabei erwies sich die, aus der traditionellen nordischen Küche stammende, nach Knoblauch duftende und in Salz eingelegte Bärlauchkaper als eine kleine Geschmacksexplosion. Nun experimentierten die Köche sich von einem Zufallstreffer zum nächsten, immer auf den Spuren nach dem fünften Geschmackssinn, umami - ein Begriff aus dem Japanischen, der neben sauer, süß, bitter und salzig, eine zusätzliche Geschmacksvariante als deliziös, köstlich und wunderbar schmeckend definiert. Und durch hoch entwickelte Fermentierungs-Methoden und die Beigabe ausgewählter Microorganismen zu unterschiedlichen Grundsubstanzen konnten überragend geschmackreiche Nahrungsmittel entstehen. ...ganze Rezension
|
|||||||||||
Enno Kapitza, Fotos - Titus Arnu, Hrsg. Tsum Glück Ein entlegenes Tal im Himalaya Sieveking Verlag, 2018
Das abgelegene
Hochtal an der Grenze Nepals zu Tibet war über viele Jahrhunderte
Rückzugsort für buddhistische Mönche, Nonnen und Pilger. Heute kommen
Glücksucher, Trekking-Begeisterte und Forscher aus der ganzen Welt in
das lange Zeit „versiegelte“ Tal, das erst seit 2007 für Touristen
geöffnet wurde.
Der Fotograf Enno Kapitza hat in diesem, sehr edel gebundenen und
gestalteten Bildband in beeindruckenden Fotos die Kultur, die Menschen
und die Natur dieses Tales festgehalten: Bergriesen, weidende Yaks,
Gärten, Schluchten und klare Himmel die Bewohner bei ihren täglichen
Arbeiten und in vielen Einzelportraits, ihre kompakten Steinhäuser mit
schönen Veranden oder die prächtigen religiösen Feierlichkeiten.
In einem der schönsten Fotos Kapitzas ist ein Mann aus dem Tsum-Tal zu
sehen, versunken tanzend in der Einsamkeit des Tales.
|
bestellen bei
|
||||||||||
Tobias Georges (Hg.)
|
bestellen bei
|
||||||||||
Gabriele Münnix (Hg.) Über-Setzen Sprachenvielfalt und interkulturelle Hermeneutik Verlag Karl Alber, 2017 Am Anfang steht die Frage, wie richtig übersetzen und geht das überhaupt? Lost in translation ist sowohl eine Umschreibung für alltägliche Missverständnisse, als auch ein Hinweis darauf, dass Übersetzungen zu Verwirrungen, Sackgassen und bis hin zu diplomatischen Krisen zwischen Staaten führen können. Aus dem Italienischen ist der Ausdruck traduttore – traidore bekannt, der den Übersetzer mit dem Verräter oder dem bewussten Manipulator gleichsetzt. Die Herausgeberin dieses Kompendiums, Gabriele Münnix, stellt dem die Möglichkeit gegenüber, über Übersetzungen und durch das Über-Setzen einen Zugang zu anderen Kulturen und Weltsichten zu bekommen und sich neue „Sinnhorizonte“ zu erschließen. Keine Übersetzung kommt darum herum, eine grundlegende Entscheidung zu fällen: Bleibt man dem Quelltext möglichst treu und versucht eine wortgetreue Übersetzung oder legt man den Fokus auf den Rezipienten in der Zielsprache und interpretiert den Text mit Blick auf einen anderen kulturellen Verständnis-Horizont neu – oder poetisch gedacht, unternimmt man eine Neudichtung eines fremdartigen Stoffs in der und aus der heimischen Sprache heraus? ...ganze Rezension
|
bestellen bei
|
||||||||||
Christian Herrmann.
|
bestellen bei
|
||||||||||
Daniel P. Meister, Dagmar
Meister-Klaiber
|
bestellen bei
|
||||||||||
Stefan Gronert Die Düsseldorfer Photoschule Photographien 1961-2008 Schirmer Mosel Verlag 2017 Hilla und Bernd Bechers photographische Serien von Kühltürmen, Fördertürmen, Fabrikhallen, Gasbehältern, Kalköfen, Arbeiter- und Fachwerkhäusern, aufgenommen mit einer Plattenkamera in einheitlicher Kadrierung und Belichtung, wobei Schattenwürfe, lebensweltliche Details wie Autos, Wetterphänomene und alles Organische vermieden wurden, sollten die überdauerten Objekte einer niedergehenden Bergbauindustrie als Dokumente einer verschwindenden Zeit festhalten. Durch die Setzung ihrer gestalterischen Prämissen entstanden "anonyme Skulpturen", die die Photographen, in typologischen Tableaus gruppierten und präsentierten. Von den Schülern der Photoschule, die die Bechers in den 1970iger Jahren an der Düsseldorfer Kunstakademie begründeten, wählte Stefan Grohnert zehn Künstler für seinen vorliegenden Band aus, und erkundet wie sie dem photographischen Theorem der Becher’s verpflichtet sind, es jedoch fortwährend transformieren, erweitern oder die digitalen Bearbeitungshorizonte ausschöpfen. ... ganze Rezension
|
bestellen bei
|
||||||||||
Johanna Diehl und Niklas Maak
|
bestellen bei
|
||||||||||
|
Lucius Burckhardt Landschaftstheoretische Aquarelle und Spaziergangswissenschaft Herausgegeben von Noah Regenass, Markus Ritter, Martin Schmitz Martin Schmitz Verlag, 2017 Die begrifflichen Stolpersteine im Titel dieses Bandes - Landschaftstheoretische Aquarelle und Spaziergangs-Wissenschaft – weisen auf die drei maßgeblichen Pfeiler der Burckhardtschen Arbeit hin: Kunst, Wissenschaft und, wenn auch unausgesprochen und oft unfreiwillig, Humor. Lucius Burckhardt (1925-2003) war Schweizer Soziologe und ab 1973 für gut zwei Jahrzehnte Professor für Sozioökonomie urbaner Systeme im Fachbereich Architektur, Stadtplanung und Landschaftsplanung an der Gesamthochschule in Kassel. Dass der Urbanismuskritiker der, allen Gesundheits- und Umweltgefährdungen spottenden Planung der autogerechten Stadt, das wissenschaftliche Spazierengehen entgegensetzt, scheint auf den ersten Blick nur frivol, erweist sich aber bei genauerem Nachspüren als durchaus folgerichtig. Burckhardts Ziel ist das konzentrierte und bewusste Wahrnehmen unserer Umwelt mit dem möglichen Ergebnis, das bloße Sehen zum Erkennen zu entwickeln. Dann stellen sich Fragen wie: Wer plant die Planung? Warum ist Landschaft schön? Wo beginnt die Landschaft? Sind wir Teil der Landschaft? ganze Rezension |
bestellen bei |
|||||||||
Karl
Bohrmann
|
bestellen bei
|
||||||||||
|
|
||||||||||
Sigmar
Polke
|
bestellen bei
|
||||||||||
Sean
Scully
|
bestellen bei
|
||||||||||
Juliane
Lorenz, Lothar Schirmer (Hg.): R. W. Fassbinder Die Filme 1966 – 1982 Illustriertes Werkverzeichnis Verlag Schirmer Mosel, 2016 Rainer Werner Fassbinder, der Film- und Kinomaniak, der Regisseur, Filmproduzent, Schauspieler, Dichter und Erzähler inszenierte und lebte vor dem Hintergrund westdeutscher Enge und Gefühlskargheit Liebesgeschichten, wie kein anderer es in seiner Zeit vermochte. Dieses große illustrierte Werkverzeichnis liest und betrachtet sich wie ein Erinnerungsbuch an große, aufwühlende Filmerlebnisse, wie ein Fotoalbum, das einem die Eigentümlichkeit der Fassbinder-Familie wieder vor Augen führt, aus der nationale und internationale Schauspielerlegenden wie Brigitte Mira, Karlheinz Böhm oder Eddie Constantine herausragen, wie alte Bäume aus einem jungen Wäldchen. Ist es eine Verneigung vor dem Mythos Kino oder vor Hollywood, dessen Filme Fassbinder immer lieber waren als die sogenannten Kunstfilme? Zwei der Texte des Bandes sind von Fassbinder Anfang der 80er Jahre selbst verfasst worden. In dem Portrait Hanna Schygulla, beschreibt er das Verhältnis zu seiner Lieblingsschauspielerin – nicht zu seinem Liebling – als das zweier Solitäre, die sich gegenseitig brauchen, die aber, der eine wie die andere, dieses Verhältnis höchst eigenwillig und überraschend emotionslos führen. mehr
|
bestellen bei
|
||||||||||
Fotografien von Martin Gusinde 1918-1924 Begegnungen auf Feuerland Selk'nam - Yámana - Kawesqar mit Beiträgen von Christine Barth, Anne Chapman, Dominique Legoupil, Marisol Palma Behnke, Martin Gusinde Hatje Cantz Verlag, 2015 Ohne Martin Gusindes herausragende Fotos und Monographien von den indigenen Gemeinschaften der Selk'nam, Yámana und Kawesqar würden vom Leben dieser Ureinwohner der Feuerlandinseln heute nur noch die entwürdigenden Zuschreibungen früherer Reisender wahrgenommen, wie die von Charles Darwin, der die Insulaner als die „verächtlichsten und elendsten Kreaturen“ bezeichnete. Zwischen 1918 und 1924 reiste der österreichische Ethnologe und Missionar viermal nach Feuerland. Tief drang er in die Gesellschaften der Indigenas ein, lernte ihre Sprachen, sammelte ihre Mythen und Geschichten, studierte ihr soziales und spirituelles Leben, nahm an ihren Zeremonien teil und wurde in ihre Kulte initiiert. Er beschreibt, wie er stundenlang in ihrem Kreis gesessen habe, wie ein Schüler begierig nach Wissen, und wie er sich von seinen europäischen Denkgewohnheiten und Gefühlen zu befreien suchte, um „eine besondere, einzigartige Welt zu erfassen, zu verstehen“. mehr
|
bestellen bei
|
||||||||||
Martin Assig St. Paul. 626 Zeichnungen Mit einem Vorwort von Kay Heymer Deutsch, Englisch Martin
Assigs Zeichnungen kreisen in einem Spannungsverhältnis von äüßerster
Abstraktion und leichthin eingesetzten Zitierungen anderer Kunstwerke oder
Bezüge um Einsichtsthemen aus seiner Lebensgeschichte. In seinem
einleitenden Essay, „Gebete des Martin Assig“, schreibt Kay Heymer,
Assig spiele in seinen Zeichnungen mit der Idee der Anonymität des Künstlers,
wie sie in der von ihm hochgeschätzten
Volkskunst des Alpenraumes verstanden wurde. „Seine Linien sind bedächtig
und verzögert, man kann ihnen ansehen, dass sie im zeichnerischen Vollzug
ihre Richtung finden“. Eine
„meditative, fast rituelle Arbeitsweise“ liegt den wiederkehrenden
Mustern und Ornamenten zugrunde, mit denen Assig
viele seiner Zeichnungen aufbaut.
|
bestellen bei
|
||||||||||
Hrsg. von Andres Lepik und Simone Bader Lina Bo Bardi 100 Brasiliens alternativer Weg in die Moderne Hatje Cantz Verlag, 2014 Die Casa de Vidro, das Gläserne Haus, war der erste programmatische Bau, den die italienische Architektin, 1951, iIm Stadtteil Morumbi, in São Paulo verwirklichte, nachdem sie zusammen mit ihrem Ehemann Pietro Maria Bardi nach Brasilien umgesiedelt war. Das schlichte gläserne Gebäude, das auf langen dünnen Betonpfeilern über der umgebenden Landschaft ruht, sollte zeitlebens das Wohnhaus Lina Bo Bardis bleiben. Später erhielt sie den Auftrag für den Bau des Museums für Moderne Kunst in São Paulo (MASP). Beide, das Wohnhaus wie der Museumsbau, waren der Moderne verpflichtet. Der brutale Kubus des MASP, schwebt, mit roten Stahlträgern wie mit Klammern gehalten, über der darunter entstandenen freien Fläche und sticht noch heute mit der Farbe der Träger und der „liegenden“ Gestalt des Baukörpers vom, durch das helle Grau der Hochhäuser geprägten Stadtpanorama ab. Bo Bardis Idee einer vegetabilen Textur für die Außenwände des MASP, die im Dialog mit den Jahrhunderte alten Bäumen des nahe gelegenen Trianon Park stehen sollte, konnte aus statischen Gründen nicht verwirklicht werden. In den 1960er Jahren standen solche Konzepte der Einbindung landschaftlicher und vernakulärer Elemente in die Architektur allerdings noch in starkem Widerspruch zu den internationalen Stilvorstellungen. mehr
|
bestellen bei
|
||||||||||
Bernhard Maaz, Daniela
Günther, u.a. (Hg.) Terra Altenbourg. Die Welt des Zeichners Deutscher Kunstverlag, 2014 „Na, irgendwo da, hinter dem Eisernen Vorhang, in Thüringen“ bekommt Dieter Brusberg, der Kunsthändler und spätere Freund von Altenbourg, zu hören, als er sich auf die Suche nach dem Künstler macht. Der heißt eigentlich Gerhard Ströch (1926-1989) und gebraucht den seinem Heimatort, der Skat-Stadt Altenburg, nachgebildeten Künstlernamen ab 1955. Zwei Jahre später vollendet der für sein „fachliches und gesellschaftliches Außenseitertum“ in der DDR früh stigmatisierte Altenbourg das Malerbuch „dulce et decorum“, in dem der als 17-jähriger Einberufene seine Kriegserlebnisse in Text und Bild verarbeitet. Die thüringische Provinz, das zu einem eigenen Kunstwerk gestaltete, mit der Schwester bewohnte Haus, die künstlerische und gesellschaftliche Isolation – all das beileibe nicht nur unfreiwillig – geben dem Schaffensraum Altenbourgs etwas Klausurartiges. Dazu wollen die zahlreichen, an mittelalterliche Illuminatoren erinnernden und in geradezu mönchischer Arbeitsweise entstandenen Malerbücher passen, die im Zentrum seines Werkes stehen. mehr
|
bestellen bei
|
||||||||||
A Secret Garden. Indian Paintings from the Porret Collection (englisch) Verlag Scheidegger und Spiess, 2014 Die Idee eines eigenen geheimen Gartens indischer Malerei fasste die Genferin Danielle Porret, 1966, als sie in einer Londoner Ausstellung die Sammlung des ehemaligen britischen Kolonialbeamten und Kenners und Liebhabers indischer Miniaturmalerei, William G. Archer (1907-1979), sah. Ihre sich mittlerweile über vierzig Jahre erstreckende Sammlungstätigkeit, nennt sie lieber ein persönliches Abenteuer, eine Passion, die mit dem Herzen und weniger mit dem Kopf zu tun hat. Mit dem Zürcher Museum Rietberg, dem einzigen Kunstmuseum der Schweiz, das sich außereuropäischen Kulturen widmet, kooperiert Porret seit den achtziger Jahren. Die Verfasser des englischsprachigen Katalogs, führende Experten auf dem Gebiet der indischen Malerei, besprechen detailliert die 105 ausgewählten Werke der Porret’schen Sammlung, die neben Exemplaren der Sultanatsmalerei, der Mogulmalerei und der unterschiedlichen Werkstätten und Künstler in Rajasthan und der Pahari-Region auch zentral- und südindische Beispiele umfasst, bis hin zu der für den britischen Geschmack hergestellten, sogenannten Company-Malerei. Der Katalog begleitet die gleichnamige Ausstellung, die bis zum 29. Juni 2014 im Museum Rietberg zu sehen ist. |
bestellen bei
|
||||||||||
Paul Klee, August Macke,
Louis Moilliet Die Tunisreise 1914 Hatje Cantz Verlag, 2014 Ein Höhepunkt dieses Bandes, der einer der spekt-akulärsten Künstlerreisen des 20. Jahrhunderts gewidmet ist, ist das Tagebuch von Paul Klee. Der anekdotenhafte Ton, in dem bisweilen haarsträubend witzige Alltags-begegnungen geschildert werden, steht neben bekenntnishaft tiefen Erwägungen, die, wenn auch möglicherweise erst Anfang der zwanziger Jahre hinzugefügt, dem Nordafrikaerlebnis einen gewaltigen Impuls für Klees künstlerische Entwicklung zuweisen. Unter dem 12. April, dem Ostersonntag, findet sich der Eintrag:„Der Abend ist unbeschreiblich. Zum Überfluss geht auch noch der Vollmond auf. Louis reizt mich: ich solle es malen. Ich sage: Es wird höchstens eine Übung. Natürlich versage ich dieser Natur gegenüber. Aber ich weiß doch etwas mehr, als vorher. Ich weiß die Strecke von meinem Versagen bis zur Natur. Das ist eine innere Angelegenheit für die nächsten Jahre.“ Und vier Tage später: „Ich lasse jetzt die Arbeit. Es dringt so tief und mild in mich hinein, ich fühle das und werde so sicher, ohne Fleiß. Die Farbe hat mich, ich brauche nicht nach ihr zu haschen.“ Auch die Reise der Malerfreunde Paul Klee (1879-1940), August Macke (1887-1914) und Louis Moilliet (1880-1962) steht in der Tradition der Orientmalerei des 18. und 19. Jahrhunderts, die die kolonialen Unternehmungen der europäischen Mächte begleitet hat. mehr |
bestellen bei
|
||||||||||
Marcus Graf Istanbul Biennale. Geschichte, Position, Wirkung Kulturverlag Kadmos, 2013 Anders als ihr Vorbild, die Biennale in Venedig, die als Kunstmarkt nah und unexperimentell gilt, wird die Istanbul Biennale gerühmt für ihre Experimentierfreude und Radikalität. Nach einer Umfrage, die Relevanz und Attraktivität der Künstlerauswahl betreffend, liegt sie weltweit nach der Kasseler documenta auf dem zweiten Platz. Damit sind auch die beiden Kunstzentren genannt, an deren Profil der Autor der mehr als 600 Seiten starken Dissertation die Biennale der türkischen Metropole misst. mehr
|
bestellen bei
|
||||||||||
Magdalena M. Moeller
(Hg.) Kirchner. Das expressionistische Experiment Hirmer Verlag, 2014 Bei einem Besuch in Davos erlebte Otilie Schiefler, die Tochter des wichtigsten Mentors von Ernst Ludwig Kirchner (1880-1938) wie der Künstler seine Druckstöcke mit dem Beil zerschlug, um spätere qualitativ schlechtere Nachdrucke zu verhindern. Der Holzschnitt als wichtigstes Experimentierfeld eines neuen expressionistischen Stils, ist die Technik, die Kirchner während seines gesamten Schaffens begleitet hat und die mit mehr als 1000 Motiven den Hauptteil seiner Druckgraphik ausmacht. Alle seine Drucke sind Originalgraphiken bzw. vom Künstler auch handwerklich selbst hergestellte sogenannte Hand- oder Eigendrucke. In den 30ern arbeitet der Mitbegründer der Brücke intensiv daran, das Etikett des Brücke-Künstlers und Berliner Großstadtexpressionisten abzulegen – auch mit Hilfe des von ihm selbst erfundenen Kunstkritikers Louis de Marsalle, unter dessen Namen er sein eigenes Werk in Katalogen und Artikeln kommentiert. Dabei ändern sich die Motive aus seinen frühen Dresdener und den Berliner Jahren kaum; Aktdarstellungen, Badende, Tanz- und Straßenszenen bestimmen auch das Davoser Spätwerk. mehr
|
bestellen bei
|
||||||||||
Manfred
Speidel (Hg.) Bruno Taut in Japan Das Tagebuch Erster Band 1933 Wie stark Bruno Taut (1880-1938) von der alten japanischen Architektur berührt war, hat sowohl in Japan wie im Westen überrascht. Als er an seinem 53. Geburtstag die kaiserliche Villa Katsura in Kyoto besucht, schildert er seinen „Eindruck [als] zum Weinen schön“, ein Erlebnis, das er in seinem Buch Nippon – mit europäischen Augen gesehen ausführen wird. Für seine starke Hinwendung zur traditionellen Baukunst und Kultur des Landes findet der Architekt fünf Monate später, am Schinto-Schrein in Ise, noch stärkere Worte: „Hier ist Nation so originär, so ursprünglich rein, dass sie zur Weltschöpfung geworden ist. Zum mindesten sollten alle Architekten in diesem Schrein den Geist der Architektur verehren.“ Berühmte Architekten wie Walter Gropius oder Le Corbusier pilgerten tatsächlich nach dem Krieg zu den großen Stätten der japanischen Architekturtradition. .... mehr
|
bestellen bei
|
||||||||||
Michael Peppiatt Die Pariser
Rue Hippolyte-Maindron – das waren bescheidene Wohnungen, einige
Geschäfte, unbedeutende Cafés, ein Holzplatz, eine Grundschule. In der
Hausnummer 46 fand Alberto Giacometti (1901-1966) die Räumlichkeit, die
ihn und sein Werk, obwohl zu klein und nicht mehr als ein „Loch“, vierzig
Jahre lang wie eine zweite Haut umgab.
|
bestellen bei
|
||||||||||
Christiane Post Zwischen
1918 und 1921 gründete die künstlerische Avantgarde in Russland mehr als
30 Museen und Museumsabteilungen für moderne Kunst im ganzen Land.
Nachdem die Abschaffung des Kunstmarktes und des freien Handels mit Kunst
sowie das Verbot von privatem Kunstbesitz das Museums- und Sammlungswesens
völlig umstrukturiert hatten, waren Künstler wie Wassily Kandinsky,
Kasimir S. Malewitsch, Alexander M. Rodtschenko, Mark Chagall oder
Vladimir E. Tatlin angetreten, die Leitung und Konzeption der Museen für
Malerische und Künstlerische Kultur zu übernehmen und mit äußerster
Radikalität den Prozess der Hinterfragung und Neudefinition der
Institution Museum zu betreiben. Knapp zehn Jahre später war ihr
Experiment gescheitert.
|
bestellen bei
|
||||||||||
Frantisek Kalivoda und
László Moholy-Nagy Das erste und einzige Heft der 1936 mit einer Doppelnummer startenden tschechischen Zeitschrift telehor, das ursprünglich dem Werk der Dada-Künstlerin Hannah Höch gelten sollte, wurde schließlich ein Blatt von und über den ungarischen Bauhauslehrer László Moholy-Nagy. Frantisek Kalivoda, Architekt, Filmenthusiast und der Herausgeber, hatte so entschieden, denn „moholy stellte sich eine so breite arbeitsbasis, wie sie kaum einem anderen künstler der gegenwart zu eigen ist“. Erscheinungsort war Brünn, das seit Mies van der Rohes Villa Tugendhat (1929-30) Architekturbegeisterte anzog, wie es heute Bauten von Zumthor oder Zaha Hadid tun. Die zweisprachige Hauptstadt Mährens hatte Moholy Nagy auch die umpfangreichste Ausstellung in Europa zu seinen Lebzeiten gewidmet. .... mehr
|
bestellen bei
|
||||||||||
|
Frank Darius Das Paradies ist hier Deutsch / Englisch Ein herausgearbeitetes zartfarbenes Pflanzenband bewegt sich vor dem Hintergrund einer unscharfen Brache wie eine Notenskizze. Für sein Paradies wählt Frank Darius das Schöne aus dem unendlichen Material der Natur, und arbeitet es mit leichter Abstraktion heraus, durch feine Farbgebung, vernebelt oder durch weiß gehaltene Bildteile. Seine Aufnahmen von Hopfengärten, gepflügten Äckern oder einem Fußballfeld sind zauberhafte Gebilde von subtilster Geometrie. Andere Perspektiven seines Botanik-Zyklus’ erinnern an die unfassbare Weite einer schnell gekritzelten Sternenkarte. .... mehr
|
|
|||||||||
Michael Merrill Louis Kahn. Drawing To Find Out The Dominican Motherhouse and the Patient Search for Architecture (Englisch) Zeichnungen erzeugen Zeichnungen oder, dem Buchtitel folgend, Zeichnen um herauszufinden was ein Raum, ein Gebäude, eine Architektur sein will – so lautet die mysteriöse Botschaft, die die zahllosen, auf nahezu 250 Seiten gesammelten gelben Skizzenblätter vermitteln wollen. Sie repräsentieren die gewaltige, vierjährige Entwurfsarbeit, an deren Ende die Verwandlung des Landsitzes Windy Hill bei Media in Pennsylvania in ein Dominikanerinnen-Kloster stehen sollte – ein Projekt, das nie verwirklicht wurde. Nicht-verwirklichte Projekte waren bei Louis Kahn (1901-1974) nicht selten, aber was sein Büro zu Ende seines Lebens in erhebliche Geldnöte bringen sollte, hat seiner Stellung als einem der Großen der Architektur des 20. Jahrhunderts nie geschadet, eher im Gegenteil. .... mehr
|
bestellen bei
|
||||||||||
Hiroshi Sugimoto: Revolution
Mit der Drehung seiner Mondfotografien von den verschiedenen Küsten der Welt lässt Sugimoto das Mondlicht nicht auf den Ozean scheinen sondern den Ozean neben ihm anstrahlen. Seine Erd-Horizonte werden durch eine 90 Grad Drehung zu Vertikalen. Den Horizont, den wir als „gerade Linie“ denken, zeigt er, wie er sich krümmt und nennt ihn „die Außenhaut einer ozeanischen Kugel“. Seine langen Belichtungen machen einen Nachtmond zur Lichtsäule oder gleichen einem breiten niederfahrenden Meteoriten, der ein großes Rechteck der Wasserfläche erhellt. Einer seiner Monde steht als winzige, fast verlorene, Sichel in einer dunklen Himmelsecke, der ein noch dunklerer Ozean auf der linken Seite der Fotografie gegenübersteht. Für diese Nuancen des Sternenhimmels und die zarten Reflektionen des Mondes auf den Meeren benötigt er nur Grautöne. .... mehr
|
|||||||||||
Ole W. Fischer Der flämische Stilreformer, Architekt und Designer Henry van der Velde (1863-1957) war 1903, nach seinem Umbau der Villa Silberblick zum Nietzsche-Archiv, so etwas wie der „Hofkünstler“ des „Neuen Weimar“ geworden, eines Kreises, der sich um Elisabeth Förster-Nietzsche scharte und dem zeitweise weitere illustre Persönlichkeiten, wie Rudolf Steiner oder Harry Graf Kessler angehörten. Es war die Zeit eines, von der Schwester des Philosophen nach Kräften geförderten, ausufernden Nietzsche-Kultes, der nahezu alle reformerischen Kräfte, von rechts bis links, erfasste. Das Münchner Künstlerviertel Schwabing sei um 1900 von „Übermenschen regelrecht übervölkert“ gewesen.Auch unter Architekten hatte Nietzsche zahlreiche Anhänger. Adolf Loos, Bruno Taut und Le Corbusier zählten dazu und noch vor van de Veldes Prachtausgabe von „Also sprach Zarathustra“ für den Inselverlag, hatten August Endell und Peter Behrens an Illustrationen für Nietzsche-Werke gearbeitet. .... mehr
|
|||||||||||
Tom Hunter: The Way Home
Der in der kleinen Stadt Dorset geborene Fotograf Tom Hunter hat Hackney
im Londoner East End zu seinem Lebensmittelpunkt gemacht. In den
Gemälden Jan van Vermeers mit ihren Szenen aus dem Delft des 17.
Jahrhundert findet er die Inspiration für seine Fotografien des heutigen
Hackney und seiner Menschen, eines Stadtteils, den man in Deutschland,
wenn überhaupt, als verroht und verarmt erinnert. Hunters Blick auf
seinen, zur Heimat gewordenen Stadtteil, ist ein ganz anderer. Er
kreiert eine Melancholie der postindustriellen Ruinen, „wo sich der
wilde Schmetterlingsstrauch und alternative Einwohner ansiedelten und
entfalteten.“ In den frühen 1990iger Jahren fotografierte er die Orte
einer desillusionierten Generation, alte Lagerhallen, Werkstätten und
Fabriken und später dann immer neue Einwanderer, die Schicht auf Schicht
ihre Kulturen mitbrachten.
|
bestellen bei
|
||||||||||
Monsieur Daumier Ihre Serie ist
reizvoll Die Stiftung Kames Staatliche Graphische Sammlung München Im Dezember 1832 veröffentlichte die neu gegründete, täglich erscheinende Zeitschrift Le Charivari eine erste Zeichnung von Honoré Daumier. Zwischen drei- und viertausend Lithographien und zahlreiche Holzstiche fertigte der Meister der politischen und sozialkritischen Karikatur in den folgenden vierzig Jahren für das Satire-Blatt an. Eine Darstellung des Königs Louis Philippe als fress- und saufsüchtigen Gargantua mit birnenförmigem Kopf brachte Daumier ein unverwechselbares Motiv und eine sechsmonatige Gefängnisstrafe ein. Ob Schneider, Metzger, Künstler oder Bankier, ob Freier, Flaneur, Provinzler oder Schwindler, es gibt kaum einen Beruf oder Stand, eine Mode oder Marotte, die in dem Gesellschaftsspiegel des Karikaturisten nicht ihrer kleinkarierten, blasierten oder verlogenen Zerrform begegnen würde. .... mehr
|
bestellen bei
|
||||||||||
Die Geburtsstunde der Fotografie:
|
bestellen bei
|
||||||||||
Klimt persönlich
|
bestellen bei
|
||||||||||
Helden Afrikas.
|
|||||||||||
Sergej Chilikov |
bestellen bei
|
||||||||||
Rudolf Finsterwalder (Hg.): Form follows Nature. Eine Geschichte der Natur als Modell für Formfindung in Ingenieurbau, Architektur und Kunst Deutsch /Englisch Naturschöpfungen, wie die menschliche Hand, sind nach dem amerikanischen Architekten Buckminster Fuller technologische Höhepunkte, die menschliche Gestaltung nicht übertreffen, aber denen, und das muss ihr Bemühen sein, sie möglichst nahe kommen kann. Der Gedanke, dass Technik nichts Menschen gemachtes sein muss, und sich technische Lösungen in der Natur beobachten lassen, ist an sich nicht neu. Albrecht Dürers Satz „Denn wahrhaftig steckt die Kunst in der Natur, wer sie heraus kann reißen, der hat sie“ erinnert daran und mehr noch die delikaten, täglich wahrnehmbaren Naturdinge wie Eier, Bienenwaben, Vogelnester, Termitenbauten oder Spinnennetze, allesamt Konstruktionen, die mit ihren genialen Zweck-Mittel-Relationen den Geist des Architekten und Künstlers herausfordern. .... mehr
|
bestellen bei
|
||||||||||
Bild-Performanz
|
bestellen bei
|
||||||||||
Josef Koudelka
Selten ein Lächeln, spielende Kinder, die nackten Betonwände ärmlicher
Wohnungen, Heiligenbildchen, verliebte Pärchen, Musiker und ihre
Instrumente, Hunde, Pferde: Innenansichten aus der Welt der Roma, der
mit 12 Millionen Menschen größten und am meisten marginalisierten
Minderheit Europas. |
bestellen bei
|
||||||||||
Ferdinand Hodler - Landschaften
„Das ewige Element der Natur auszudrücken – die Schönheit; daraus die
wesentliche Schönheit zu befreien“ – Ferdinand Hodlers (1853-1918)
Landschaften sind Ausdruck eines tiefen Sendungsbewusstseins. Er bildet
Landschaft nicht einfach ab, sondern folgt darin Paul Klee, der
feststellte, dass Kunst nicht das Sichtbare wiedergäbe, sondern sichtbar
mache. In einem Transformationsprozess arbeitet Hodler aus der
Betrachtung der unendlich komplexen Natur in künstlerischer Reduktion „
Hodler-Landschaften“ heraus. .... mehr |
bestellen bei |
||||||||||
Eva Cancik-Kirschbaum,
Margarete van Ess und Joachim Marzahn (Hrsg.) Babylon - Wissenskultur in Orient und Okzident
Der Aufruf des Aristoteles, man solle keine Mühe oder Unkosten scheuen
um das Wissen alter, barbarischer, auch östlicher Kulturen zu erforschen
und es in die eigene Wissensproduktion einbeziehen, findet sein Echo in
der jüdischen Tradition, die in der Schriftkultur Babylons die Mutter
der eigenen Gelehrsamkeit verortet. Ebenso bezeugen das zwar vorwiegend
negative und theologisch überspitzte Bild Babylons, wie es im
Christentum tradiert wird, oder der weit in die islamische Zeit
hineinreichende Kult der Sabäer, die den babylonischen Mondgott Sin
verehrten, die Kontinuität der babylonischen Kultur und den hohen Rang
und wissenschaftlichen Stellenwert, den Babylon als frühe Zivilisation
bis heute hat. .... mehr
|
bestellen bei
|
||||||||||
Henning Ritter
Welchen Reichtum an Gedanken hätten wir, wenn jeder seine Lektüre ab dem
Alter von 15 Jahren in Form von Notizen dokumentieren würde. Die
Re-Lektüre dieser Mitschriften ließe den Wissensberg und die Befassung
mit ihm ins Unendliche anwachsen. Dieses Bild entwirft Henning Ritter in
seinem Buch und erinnert damit an die Metapher Walter Benjamins vom
zurückweichenden Engel der Geschichte, der, den Rücken der Zukunft
zugewandt, sich den unaufhörlich anwachsenden Trümmern der Vergangenheit
gegenüber sieht oder an den Welt-Bibliothekar Jorge Luis Borges und
seinen Kosmos sich kreuzender und sich aufeinander beziehender
Kurzgeschichten.
|
bestellen bei
|
||||||||||
Ruinen in der Moderne: Ruinen
lösen den Widerspruch von vergangener und gegenwärtiger Zeit auf und
führen sie in einem Moment sinnlicher Erfahrung zusammen. Sie sind die
sichtbaren Boten des Vergangenen und eine Projektionsfläche des
Gegenwärtigen. Als Botschafter der Vergangenheit künden sie von der
Größe des antiken Griechenlands oder des alten Roms. Gleichzeitig sind
sie Zeichen für etwas Vergessenes und Vergangenes.
|
bestellen bei
|
||||||||||
Bruno Taut
|
bestellen bei
|
||||||||||
Eckhardt Köhn
Der erste große fotografische Wurf gelang Rolf Tietgens, dem
Spross einer großbürgerlichen Hamburger Händlerfamilie, passender Weise
mit einem Bildband zum Hamburger Hafen. Die Fotos dokumentieren aus der
Perspektive eines zufälligen Betrachters das Alltägliche, von der
Löschung einer Ladung tropischer Hölzer, dem Treiben um die
Hafenkneipen, bis zu Studien von Takelagen, Schiffsrümpfen, Hebekränen,
Kutschen und Lastern. Die Einmaligkeit Hamburgs und gleichzeitig das
fast archetypisch-wesenhafte des Hafens kommen zum Ausdruck. Paradoxer
Weise erscheint der Band 1939, vier Monate nachdem Tietgens ins
amerikanische Exil reiste. |
bestellen bei
|
||||||||||
Man Ray Portraits Paris-Hollywood-Paris Herausgegeben von Clément Cheroux Übersetzt von Matthias Wolf Fasziniert von der europäischen Avantgarde, den Surrealisten und Dadaisten nahm Man Ray als junger ambitionierter Künstler seinen Weg von der Portraitmalerei zur Portraitfotografie. Sein oft bekundetes Interesse am menschlichen Gesicht findet sich in der Schenkung von 12304 Negativen, die 1994 und 1995 dem Musée national d´art moderne zu Teil wurde, bestätigt. Zwei Drittel der Aufnahmen aus einem halben Jahrhundert (1921-1976) sind Portraits von Berühmtheiten aus Literatur, Kunst und Gesellschaft. Der Erfolg Man Rays erwuchs aus der Mundpropaganda. Befreundete Künstler, wie Marcel Duchamps machten ihn schnell in der Szene am Montparnasse bekannt und verhalfen ihm zu zahlreichen Aufträgen. Die Begeisterung seiner Kunden ermöglichte es Ray, Freunde unentgeltlich abzulichten und von zahlungskräftigen Kunden gigantische Preise für die einzelnen Portraits zu fordern. .... mehr |
bestellen bei
|
||||||||||
René Burri Brasilia Herausgegeben von Arthur Rüegg René Burri, der große Menschenfotograf, berühmt für seine Portraitaufnahmen, wie den Zigarre rauchenden Che Guevara, dokumentiert in diesem Fotoband die Entstehung Brasilias, der modernen Kunststadt par excellence. Das Bildmaterial reicht von den Anfängen des Bauprojektes, 1958, bis in die späten 1990er Jahre. Als Verwirklichung eines Utopia wurde die vom Architekten Oscar Niemeyer geplante und realisierte Stadt gefeiert. Im Zentrum Brasiliens gelegen, im Dschungelgebiet weitab von den großen Metropolen des Landes, ist Brasilia ein gigantischer architektonischer und gesellschaftlicher Entwurf zugleich. Kritiker nannten den Präsidenten, der den Bau Brasilias gegen alle Widerstände durchsetzte „Pharao Kubitschek“, warfen ihm Größenwahn vor. Burri war von dem Projekt beeindruckt. Anfangs nur für drei Wochen, auf der Suche nach einem Thema für eine große Fotoreportage gekommen, blieb der Fotograf ein halbes Jahr und kehrte immer wieder zurück. .... mehr |
bestellen bei
|
||||||||||
William Eggleston - Before Color Erschienen im Steidl Verlag Egglestons dunkle Schwarzweiß-Fotografien führen durch den Süden der USA der 50iger Jahre. Blättert man durch den Band mit den gut gesetzten Fotos, ist es als dringe man in ein tonlos tristes Road-Movie ein. Leere Highways, ein Cadillac bei dem nur einer der Scheinwerfer leuchtet, kahle, schäbige Motels, vereinzelte Menschen auf den Straßen, wie vor Kulissen platziert. An den Tankstellen mit ihren Schnell-Restaurants scheinen ausgerechnet Schriftzüge der Reklameschilder die einzige Ornamentik zu bilden, die dem Auge Abwechslung schafft. Die Architektur ist verloren in der Landschaft und die Menschen verloren in der Architektur: „Obwohl die Fotos es nicht zeigen können, gab es damals nichts, was einen von diesem Horror befreien und das Neue mit dem Alten harmonisieren konnte als die Musik aus Memphis“, schreibt Dave Hickey in seinem in englisch verfassten, eröffnenden Essay zu den Fotos Egglestons und vergleicht die Atmosphäre, die sie transportieren, mit Fotos aus der sowjetischen Ära Sibiriens oder aus dem British Raj. Es geht ein gewaltiger Sog von den Bildern aus, immer wieder zieht einen ein winziges Detail in die vorerst für nüchtern gehaltenen Schnappschüsse und enthüllt Emotionen, wie in dem außergewöhnlichen Portrait eines jungen Mannes, der in einer wunderbaren Pose festgehalten wurde. Stark ethnographisierend sind viele von Egglestons Fotos, wo sie den kleinbürgerlichen Wohlstandstraum abbilden und dabei kontrastieren sie mit den Bildern, die fast symbolhaft die ungleiche Behandlung von schwarzen und weißen Amerikanern und die Segregation einfangen, die den Alltag im Süden der USA noch lange verdunkeln sollten.
|
bestellen bei
|
||||||||||
Landschaft und
Kunstbauten -
Das Spannungsfeld von Landschaft oder gewachsenen Siedlungen und in sie
hinein gegebenen neuen künstlichen Strukturen stellen Jürg Conzett und
Martin Linsi an Beispielen Schweizer Brücken, Passstraßen, Tunnel,
Viadukten und Befestigungsmauern in 23 Landschaftsteilen vor. |
bestellen bei
|
||||||||||
Henri Bava, Michel
Hoessler, Philippe Olivier
|
bestellen bei
|
||||||||||
Isolde
Ohlbaum
Katalogband
Es muss so sein, dass sie kaum eine Buchmesse, eine Lesung,
eine Preisverleihung oder ein Festival zwischen 1975 und heute versäumt
hat. Wie sonst hätte Isolde Ohlbaum dieses beeindruckende Archiv des
literarischen Lebens im deutschen Sprachraum schaffen können, das darüber
hinaus eine große Zahl von Autoren aus aller Welt einschließt, die hier
gearbeitet haben oder geehrt wurden? Die 352 Bilder von 357 Autoren sind
alphabetisch geordnet, so dass Herbert Achternbusch den Anfang macht und
der Pfeife schmauchende Carl Zuckmayer den Schluss. Dazwischen folgen
Philosophen, Dichter, Sachbuchautoren und Belletristen, Tote und Lebende,
Junge und Alte, Nobelpreisträger und Debütanten in bunter Reihe
aufeinander. Außer einem Namensregister sind diesem gewichtigen Bildband
nur fünf Textseiten beigegeben, zwei für das Vorwort des Verlegers Lothar
Schirmer, der für die Auswahl der Photographien verantwortlich ist und
drei für einen Essay des ebenfalls porträtierten Cees Nooteboom über
Isolde Ohlbaum. Darin heißt es: Wie oft habe ich
Isolde Ohlbaum gesehen, einen gefangenen Schriftsteller im Schlepptau, auf
der Suche nach dem richtigen Ort in einem Gang oder auf einer Treppe, an
einem Baum oder einem Geländer, ...
|
bestellen bei
|
||||||||||
|
Liu Heung Shing China: Porträt eines Landes Liu Heung Shing, langjähriger Korrespondent der Associated Press und des Time Magazine, präsentiert 88 Fotografen aus China, die die Zeit von 1949 bis heute belichten. Frühere politische Propaganda-Fotografien in schwarzweiß kontrastieren mit fast irreal farbigen Szenen der Pekingoper; zeitgeschichtliche Ereignisse, Menschenportraits und Alttagsszenen rufen sechs Jahrzehnte China in Erinnerung. Zhou Chaos außergewöhnliche Fotografie von 2007, auf einer Doppelseite wiedergegeben, zeigt, fast geometrisch angeordnet, mehr als fünfzig junge Erwachsene auf Matten liegend, manche in Schlafsäcke oder Tücher eingehüllt, manche nur in ihrer farbigen Kleidung. Eine künstlerische Performance? Die Bildunterschrift belehrt, dass es sich um die, während einer staatlichen Prüfung in einer Halle untergebrachten Eltern handelt, die auf ihre Kinder warten. Fast ethnographische Wohn-Stillleben machte Hu Yang 2005 und veranschaulicht damit das Auseinanderdriften von Armut und Wohlstand in China. Berührende Bilder stammen vom Herausgeber des Bandes selbst, vom Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens oder von Guo Tielu, der die Verheerungen des Erdbebens, 2008, in der Provinz Sichuan festhielt. Den Menschen im Wechselspiel mit grandiosen Landschaften zeigen der Performancekünstler Rong Rong, von der Fotografin Inri aufgenommen oder Quin Wen, mit einer Aufnahme aus seiner Fotodokumentation über die Drei-Schluchten-Region des Jangtse. Die kulturelle Vielfalt des gigantischen Landes, das fast einen Erdteil ausmacht, ist selten im Fokus der ausgewählten Fotografien. Auch die in Englisch, Deutsch und Französisch gegebenen Untertitelungen sind zu kurz gekommen. Die Texte sind sehr formal und nicht frei von Ungereimtheiten. Der gewichtige Band bietet auf 424 Seiten dennoch einen eindrucksvollen Bilderbogen von China. Vor allem viele der jüngeren Fotografen, etwa ab 1980, eröffnen signifikante und überraschende Blicke auf ihr Land. Aus ihren Reihen würde man sich in nächster Zukunft auch eigene Werk-Kataloge wünschen.
|
bestellen bei |
|||||||||
Joachim Marzahn, Beatrice André-Salvini, Jonathan Taylor, und Matthias Wolf Babylon. Mythos und Wahrheit Kataloge zur gleichnamigen Ausstellung im Pergamonmuseum Berlin 26. Juni - 5. Oktober 2008. Das Ischtar-Tor und die Prozessionsstraße von Babylon mögen die ausdrucksstärksten Objekte der Ausstellung sein, doch wie auch kleinere der mehrere tausend Jahre alten Plastiken, Statuen, Kultgegenstände, Kleinode, Keilschrifttafeln, Siegelrollen oder Ziertafeln durch ihre Feinheit, ihren Ausdruck und die meisterliche Handwerkskunst bestechen, zeigt ein 49,5 x 37 x 4,8 Zentimeter großes, tönernes Kultbild der sogenannten Königin der Nacht. Es ist ein überaus beredtes und kunstvolles Zeugnis der religiösen Symbolkraft der Göttin Ischtar oder ihrer Schwestergöttin Ereschkigal. Der erste von zwei Katalogbänden präsentiert auf 648 Seiten unter dem Titel Wahrheit archäologische Objekte im Pergamon-Museum in Berlin. Die Ausstellung vereint, in einer bisher einmaligen Kooperation, die babylonischen Schätze der Staatlichen Museen Berlin, des Louvre in Paris und des British Museum in London. Aufsätze zur Archäologie, Sprachforschung, Geschichte und Kultur verorten die Fundstücke und versuchen die altorientalische Hochkultur an den Ufern des Euphrat wissenschaftlich aufzuspüren. Der zweite, etwas schmalere Katalogband mit dem Titel Mythos behandelt in elf Essays die Bilder von Babylon in den Erinnerungskulturen der Welt. Wie kaum eine andere archaische Stadt haben der Aufstieg Babylons zum gigantischen Imperium und sein Untergang bis heute mythisch-symbolische Tradierungen inspiriert. Dabei steht Babylon für Hybris, Macht, Gewalt, Verschwendung, Tyrannei und Monstrosität und die alttestamentarische Geschichte vom Turmbau zu Babel ist dafür die Metapher schlechthin. Doch auch Pracht und Glanz, wie die sagenumwobenen Hängenden Gärten der Semiramis, die in der Antike zu den sieben Weltwundern zählten, bestimmen die Imaginationen über Babylon. Sie haben im Laufe der Jahrtausende das historische Bild der Stadt zurückgedrängt und weltweit unter Malern, Musikern und Dichtern immer neue Adaptionen gefunden: Das Bild der Hure Babylon in den religiösen Darstellungen des Mittelalters, der König Nebukadnezar - bei William Blake ist er dem Wahnsinn verfallen und zum Raubtier mutiert -, Semiramis die Herrscherin, von Edgar Degas in ihrem Aspekt als Bauherrin wiedergegeben oder der Turm zu Babel, in dem heute viele ein Sinnbild für die gigantomanische Baupolitik moderner Metropolen sehen wollen. Wahrheit im Mythos und Mythos als Wahrheit, geglaubte Wahrheiten, die sich als Mythen entpuppen, dieses Spannungsverhältnis hält einen in den buchstäblich gewichtigen und visuell üppigen Katalogbänden im Bann.
|
bestellen bei |
||||||||||
|
Friedrich Ernst von Garnier
|
bestellen bei |
|||||||||
|
|
Joachim Jäger (Hrsg.)
Der
kiloschwere Katalogband stellt Arbeiten des Fotografen aus den letzten 21
Jahren vor: sozial bestimmte Motive und zunehmend abstrakte Themen, die
Material- und Lichtuntersuchungen und das Foto als Installation und Objekt
präsentieren. Es sind Aufnahmen, die der Künstler selbst oder andere
Fotographen von seinen Ausstellungen in den Museen der Welt gemacht haben,
die also das Tillmann'sche Werk in Kommunikation mit dem jeweiligen
Ausstellungsort zeigen.
|
bestellen bei
|
||||||||
|
Michael Roth, u.a.: Matthias Grünewald. Zeichnungen und Gemälde
|
bestellen bei
|
|||||||||
|
Kerstin Decker: Paula Modersohn-Becker. Eine Biographie Paula Modersohn-Becker und Rainer Maria Rilke wäre ein anderer, möglicher Titel dieser spannenden biographischen Recherche zweier Schwesterseelen. Berlin, neben ihren Lebenspolen Worpswede und Paris nur ein Zwischenspiel, lernt Paula Becker 1896 und 1901, zwischen Mal- und Kochkurs kennen. Sie werde fromm in dieser unfrommem Stadt, schreibt sie. Eine Schwäche des Buches ist vielleicht der vertraulich spöttelnde Ton, mit dem die Biographin die Weggefährten der Künstlerin bedenkt, die Rilke, Clara Westhoff, Lou Andreas-Salomé, Otto Modersohn ... |
bestellen bei | |||||||||
|
Literatur
in Berlin:
www.literarisches-berlin.de
© 2008-2016 yuba edition / Brigitte
Pross-Klappoth (Berlin)
Stand: 03. Oktober 2019