Kunst und Kultur - Buchbesprechungen |
Bücher Empfehlungen Candida Höfer Hanna Mattes
Sebastian Kusenberg
Die Göttliche Komödie.
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Galizien,
Wolhynien, Podolien, die Bukowina oder Bessarabien sind Namen
verschwundener historischer Landschaften zwischen Ostsee und Schwarzem
Meer, die drohen in die Vergessenheit zu sinken. Sie klingen bitter-süß,
wie verlorene Heimat, denn nach dem Holocaust war mit ihrer
geographischen Gestalt auch ihre jüdische Bevölkerung ausgelöscht. Der
Fotograf Christian Herrmann, der zwischen 2014 und 2018 in den heute zur
Ukraine, der Republik Moldau, zu Polen, Weißrussland und Rumänien
gehörenden Gebieten gereist ist, hat die verbliebenen Spuren des
jüdischen Lebens eindrucksvoll dokumentiert – selbst da, wo es keine
mehr gibt, wie in Trochenbrod, einst ein jüdisches Städtchen, jetzt nur
noch Wald und Feld.
Irritierend
sind die reinen Landschaftsaufnahmen; man ahnt die Täuschung. Die einen
erscheinen wie ausgeräumt, in anderen breitet sich das Grün nur
oberflächig über das Grauen, über ehemalige Konzentrationslager oder
Orte von Massenerschießungen, wie die Landschaft, die das Ghetto von
Misotsch verbirgt, das von einem Hamburger Reserve-Polizeibatallion
zusammen mit ukrainischen Helfern vernichtet wurde. |
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Literatur
in Berlin:
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© 2008-2017 yuba edition / Brigitte
Pross-Klappoth (Berlin)
Stand: 26. Januar 2019