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Bücher
Empfehlungen



G. Pilgram, W. Koroschitz, W. Berger 
Zu Rande kommen: Eine Fuß- und Bahnreise von Ljubljana zum Meer
Drava Verlag, 2015 
 

Hendrik Bohle, Jan Dimog
Architekturführer Istanbul
DOM publishers 2014
 



Gudrun Dalla Via 
Monika und Erich Baumgartner
Lichtwasserorte in Mitteleuropa
 Heilendes Wasser von hundert Orten der Kraft

Claude Lévi-Strauss
Die andere Seite
 des Mondes.
Schriften über Japan

Suhrkamp-Verlag, 2012

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Heinrich Barth
Reisen und Entdeckungen in Nord- und Zentralafrika

20.000 Kilometer durch Afrika 1849-1855

Edition Erdmann, 2012

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Richard Nĕmec
Architektur – Herrschaft – Land
Die Residenzen Karls IV. in Prag 
und den Ländern der Böhmischen Krone

Michael Imhof Verlag, 2015

Ein Netz von Burgen, das die hochherrschaftliche Hauptresidenz von Prag mit den anderen Teilen des Reiches verband, die Karl IV., römisch-deutscher König, König von Böhmen, König von Italien und römisch-deutscher Kaiser ein sicheres Reisen garantieren sollten und von denen aus er den imperialen Machtanspruch in den einzelnen Dominien propagieren und ausführen konnte, war neben militärischen Strafexpeditionen gegen die böhmischen Fürsten und Städtebünde, die Hauptstrategie um gegen den schwindenden Einfluss seines luxemburgischen Hauses im Reich anzugehen.


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    Werner Bätzing
Die Alpen
Geschichte und Zukunft 
einer europäischen Kulturlandschaft

C.H.Beck Verlag, 2015

Die „schönen Alpenportraits“, romantisch-mysthische Szenarien mit idyllischen Hirtenlandschaften vor dem Hintergrund  majestätischer und gleichermaßen bedrohlicher Bergmassive haben, wie kaum eine andere europäische Landschaft, die bildstarken Klischees für den ersten  Alpentourismus im ausgehenden 18. Jahrhundert geprägt. Was für die Bewohner der Alpen zunächst ein nicht nachvollziehbares Intersse an ihrem Lebensraum war,  wurde schnell zu einer ergänzenden Einkommensquelle für die Einheimischen.
Während sich noch im vorindustriellen Zeitalter der Lebens- und Wirtschaftsraum der Alpen durch eine Arten- und Landschaftsvielheit auszeichnete und eine gewisse ökologische Stabilität sicherte, zerstören die modernen, kurzfristig ausgelegten Nutzungen diese Stabiliät und der spezifische Natur- und Lebensraum der Alpen droht zu verschwinden.


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Thomas Meyer-Wieser  
Architekturführer Kairo 
Dom-Publishers, 2014

Als am 9. April 641 n. Chr der arabische Feldherr Amr ibn al-As die byzantinische Festung Babylon eroberte, richtete er nördlich davon, direkt am Nil, sein Lager ein. Von hier dehnte sich die neue arabische Stadt Al-Fustat mit der Amr-ibn-al-As-Moschee im Mittelpunkt aus und wuchs mit den byzantinischen Bauwerken zusammen. Heute befindet sich dort der Kern der Kairoer Alstadt.
Der Architekturführer folgt dem Pfad der verschiedenen Epochen, durchstreift  die baugeschichtliche und kulturelle Vielschichtigkeit Kairos und zeigt die sukzessive Ausdehnung der Stadt von den ersten Bauten am Nil bis zur heutigen Stadt, der größten auf dem afrikanischen Kontinent. Thomas Meyer-Wiesers wohltuend individuell verfasste, architektonisch-kulturhistorische Essays zu den präsentierten Bauwerken, zeigen die historischen Phasen der über 14. Jahrhunderte
andauernden Stadtentwicklung.
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Richard Nĕmec
Architektur – Herrschaft – Land
Die Residenzen Karls IV. in Prag und den Ländern der Böhmischen Krone
Michael Imhof Verlag, 2015.
Ein Netz von Burgen, die die hochherrliche Hauptresidenz von Prag mit den anderen Teilen des Reiches verband, die Karl IV., römisch-deutscher König, König von Böhmen, König von Italien und römisch-deutscher Kaiser ein sicheres Reisen garantieren sollten und von denen aus er den imperialen Machtanspruch in den einzelnen Dominien propagieren und ausführen konnte, war neben militärischen Strafexpeditionen gegen die böhmischen Fürsten und Städtebünde, die Hauptstrategie um gegen den schwindenden Einfluss seines luxemburgischen Hauses im Reich anzugehen.
Der Band von Richard Nĕmec behandelt die Stellung der Architektur in dem Herrschaftsdiskurs eines der bedeutendsten Potentaten des Spätmittelalters anhand seiner Residenzbauten in Böhmen, in der Oberen Pfalz, in Mylau im Vogtland, auf dem Oybin im Zittauer Land und in Tangermünde in der Mark Brandenburg und eröffnet so eine kunst- und kommunikationsgeschichtliche Perspektive auf ein dezidiertes Instrument der Propaganda.
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    Michel de Montaigne
Tagebuch der Reise
nach Italien über die Schweiz und Deutschland

von 1580 bis 1581
Übersetzt und mit einem Nachwort von Hans Stilett.
Die Andere Bibliothek

Was als Bäderreise des an Nierenkoliken leidenden Juristen und Philosophen ins Auge gefasst war – tatsächlich werden zahlreiche französische, schweizerische, deutsche und italienische Badeorte besucht – wird im Verlauf der 16 Monate währenden Unternehmung eine erstaunlich weltoffene und streckenweise begeisterte Tour d’Europe. „Wir haben nie so delikate Gerichte gegessen, wie sie dort gang und gäbe sind.“ Dieses Lob gilt tatsächlich der deutschen Küche, der sich die des französischen Adels in keiner Weise vergleichen könne. Überhaupt schneiden die Deutschen im Urteil des Michel de Montaigne (1533-1592) gut ab. Zwar seien sie „Prahlhänse, Choleriker und Trunkenbolde, aber, … , weder Betrüger noch Spitzbuben.“ Besonders Augsburg mit seinem Reichtum und seinen kunstvollen technischen Einrichtungen fand seine Bewunderung. Hier habe er auf seinen Stadtrundgängen, um nicht aufzufallen, immer die ortsübliche Pelzmütze getragen – so sein Sekretär, dem Montaigne den ersten Teil der Tagebucheintragungen in die Feder diktiert, bevor er, ab Rom, das Schreiben selbst übernimmt.
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Carlos Crespo
Badain Jaran
Die vergessene Wüste

Licht und Schatten, die Unendlichkeit von geformtem Sand, Stille und doch Bewegtheit, stehen im Fokus der Wüsten-Bilder des spanischen Fotografen Carlos Crespo. Die Badain Jaran-Wüste ist eine der entlegensten Wüsten der Erde am südwestlichen Rand der Gobi. Im Innern der Wüste erscheint nichts Pflanzliches, kein Kulturgegenstand, kein Mensch, kein Tier. Die gigantischen Dünen, zu spitzen Pyramiden getürmt oder zu atemberaubend geschwungenen Bergen gedreht und die von immerwährenden Winden gemusterten Sandflächen, die an erstarrte, auslaufende Wellen erinnern, sind bei Crespo fast verklärte, nahezu abstrakte Kompositionen und geben gleichzeitig das archaisch Anmutende dieser Wüstenei wieder. 
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    Joseph Roth
Heimweh nach Prag.
Feuilletons, Glossen, Reportagen für das Prager Tagblatt

Herausgegeben und kommentiert von Helmuth Nürnberger

Er habe nur eine literatenhafte Vorstellung von Prag, kritisiert eine Zeitungsredaktion den Dichter, eine Vorstellung von etwas, von dem man keine Anschauung hat. Roth selbst nennt das moderne Prag eine Stadt, in der ich niemals zu Hause war und in der ich jeden Augenblick zu Hause sein kann. Der 1924 geschriebene Artikel, der diesem Band seinen Titel gibt, beschäftigt sich folgerichtig auch gar nicht mit Prag und auch nicht mit Paris, dem Roths ganze Sehnsucht gilt, sondern mit einem Ort, der einem Bahnhofswartesaal oder einer Ansammlung solcher Wartesäle gleicht und deshalb das Heimweh nach Prag und die Sehnsucht nach Paris hervorruft. Es handelt sich um Berlin.  ...
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    Philipp Meuser, Klaus Hartung, Uta Keil, Ansgar Oswald, Torsten Lorenz, Götz Burggraf, Maryna Demydovets, Tulkinoj Kadirowa
Architekturführer
Usbekistan

Herausgegeben von Philipp Meuser

Gegen alle Erwartungen sind es die modernen und postmodernen Architekturen, die in der Zeit der Usbekischen Sowjetrepublik bis 1991 entstehen konnten, weniger der Mythos der Seidenstraße, denen dieses Buch seine ganze Aufmerksamkeit widmet. Tatsächlich gelingt es dem Architekturführer mit Bravour, die Stadt Taschkent als „Versuchslabor experimenteller Baukunst“ zu beleuchten, mit besonders exotischen Zeugnissen der unterschiedlichsten Baustile, die heute einer jungen Avantgarde aus den westlichen Metropolen als Inspiration und attraktive Studienobjekte dienen. 90 Bauten Taschkents stellen Ansgar Oswald und Maryna Demydovets vor, vornehmlich Ikonen der sowjetischen Architektur der Sechziger und Siebziger, unter denen Objekte des seriellen Wohnungsbaus im Mittelpunkt der Betrachtung stehen.   ...
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    Alfried Wieczorek, Claude W. Sui (Hg.):
Ins Land der Kirschblüte
Japanische Reisefotografien aus dem 19. Jahrhundert

Die Mannheimer Geschwister Carl und Anna Reiß brachen 1893 zu einer Weltreise auf, die sie über China und Japan bis nach Nordamerika führte. Die routinierten Reisenden waren Teil eines großbürgerlichen Globetrottings, das wohlhabende westliche Touristen im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts in nahezu alle Winkel der Erde trug.
Von keiner der Fahrten des Geschwisterpaares gibt es schriftliche Mitteilungen, dafür aber umso reicheres Bildmaterial. Das Reiß'sche Foto-Konvolut umfasst insgesamt 3500 Albuminabzüge; 171 davon bilden die Motive aus dem Land der aufgehenden Sonne ab, die Gegenstand dieses Ausstellungskataloges sind.  ...
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    Gerhard Pilgram, Wilhelm Berger, Werner Koroschitz
Tiefer gehen
Wandern und Einkehren
im Karst und an der Küste

Weingärten auf kupferroter Erde mit barocken Gütern, Quelltöpfe und unterirdische Flussnetze, Felsschlünde, ländliche Gasthöfe, verträumte Dörfer, alte Brunnen, Heuharfen, Denkmäler für die Partisanen und deren Widerstand gegen den Faschismus, die einmaligen Höhlenhallen oder kleine Küstenpfade über steilen Wänden, wie der berühmte „Sentiero Rilke“ sind die spektakulären oder kulturhistorisch interessanten Winkel, die ein Ortsfremder nur selten auf eigen Faust erkunden würde.
Der Karst erstreckt sich vom Triestiner Küstenland bis nach Ljubljana und gibt in seiner Vielschichtigkeit viele Rätsel auf. Das Buch mit dem im Titel festgeschriebenen Vorhaben „tiefer zu gehen“ lotet die Bodenlosigkeit dieser bizarren slowenisch-italienischen Landschaft aus und enthüllt nach und nach ihre Reize und Geheimnisse. Mit Enthusiasmus für die Natur, die Kultur und die Geschichte dieses noch sehr unentdeckten Landstrichs im Herzen Europas, haben die Autoren alles ausgebreitet was es dem Reisenden, noch fern des Karst, ermöglicht, sich im Geist dorthin entführen zulassen, oder sich vor Ort mit gut recherchierten und übersichtlich dargestellten Wanderrouten, tatsächlich auf die Spur seiner Naturwunder zu begeben. ...
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Hans Petschar
Altösterreich
Menschen, Länder und Völker
in der Habsburgermonarchie

„Ein weites Hemd und ähnliche Beinkleider von grober Leinwand, eine hohe Filzmütze, und bequeme Csismen (Stiefel) von Pferdleder, eine Halsbinde von schwarzem Flor, ein lederner Gurt, der bunt genähte Tabaksbeutel vom Schafleder mit seinen Attributen – das ist alles was er braucht, nur darf noch der zottige Schafpelz nicht fehlen, welcher dem Manne zum Zelt, zum Bett und zum Ofen dient. …“
Diese Beschreibung gilt den Tsikóshen, ungarischen Pferdehirten, die auf einem Aquarell aus dem Jahr 1820 dargestellt sind. Sie sind wie Slowenen aus Krain, orthodoxe Herzegowen, Ruthenen und Philippowaner aus der Bukowina, Deutschtiroler, Pinzgauer Tresterer, Ybbsthaler Bauern, bosnische Muslime aus Sarajewo, Hannaken aus Holleschau, galizische Juden, Lippowaner aus der Fantana-Alba oder Lasowiaken und Goralen aus dem Karpaten-Vorland Teil der endlos scheinenden Vielfalt von Völkern und Volksgruppen der Österreich-Ungarischen Monarchie, die in diesem Band in alten Aquatinta-Radierungen, Fotografien, Zeichnungen oder Gouachen und begleitet von zeitgenössischen Texten vorgestellt werden.

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    Thomas Dworzak
Kaukasus

Die Fotos schimmern durch Transparentpapier, auf das in Russisch und Deutsch Auszüge aus Tolstois Hadschi Murat oder Puschkins Gefangener im Kaukasus gedruckt sind. Diese Texte werden zu Leitlinien für den Fotografen. In der von Kriegen und Fehden heimgesuchten Region ist das Verschleppen von Leuten seit dem Beginn der russischen Invasion im 18. Jahrhundert gängige Praxis geworden. In anderer Weise gefangen genommen und fasziniert sind Russen und andere Ausländer angesichts der rauen Schönheit der Bergregion, der Intensität des Lebens und der Wildheit ihrer Bewohner. Eine Obsession, der auch Dworzak unterliegt, der in seinem Vorwort das Hohelied auf die Kaukasier singt, auf ihre Gastfreundschaft und Herzlichkeit, und der in der Region seine persönliche Bestimmung gefunden zu haben glaubt.
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Atlas - Verzeichnis der besonderen Orte

Hrsg.: Universitätskulturzentrum UNIKUM kulturni center univerze,
Kulturno drustvo Opoka , Stazione di Topolò / Postaja Topolove

Deutsch, Slowenisch, Italienisch

Die Reise durch Kärnten, Friaul-Julisch-Venetien, Slowenien beginnt mit der Karte aus Punkten, die wie Blindenschrift abtastbar, auf dem Buchdeckel angeordnet sind. Im Inneren finden wir dann, den Beiträgen vorangestellt, ihre Entsprechung in einer Karte, die sich aus den Namen der Orte ergibt. Die Wortkollage mit den fremd klingenden Namen macht neugierig, wie man es von alten Landkarten kennt und stimmt zugleich auf den liebevollen und künstlerischen Umgang mit Worten, Bildern und Sprachen ein, der sich durch die Berichte der einzelnen Autoren zieht.
Diese spielen mit den drei Sprachen, die jenseits der nationalen Grenzen, ein Teil des Behandelten Landstrichs und seiner Geschichte sind: Slowenisch, Deutsch und Italienisch. Kleinere Berichte sind in allen drei Sprachen wiedergegeben, längere teilweise poetische und sehr persönliche Texte nur in einer der drei. Das Unverständliche, wenn man nicht das Glück hat aller drei Sprachen kundig zu sein, erzeugt eine wirkliche Reiseerfahrung, den Reiz, Fremdes zu sehen, ohne es ganz selbstverständlich und alltäglich aufnehmen zu können. Die Fotos lassen dann erahnen, um was für einen Ort es sich handelt und spornen zum selbsterkunden und nachreisen an. 
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    Rudolf Zabel
Die deutsche Chinaexpedition von 1897
(Nachdruck des Originals von 1902)

Die deutsche Chinaexpedition von 1897 ist ein Bericht und eine koloniale Kampfschrift, die die Intervention des Deutschen Kaiserreiches in China und seine partielle Okkupation verherrlicht, „…beseelt von dem innigsten Wunsche für die Aufrichtung eines großen und mächtigen Deutschland im fernen Ost-Asien!“
Die Stadt Tsingtao (Qingdao) – bei uns berühmt geworden durch das dort gebraute, ursprünglich deutsche Bier gleichen Namens – wurde durch die deutsche Marine besetzt und der Regierung in Peking ein 99-jähriger Pachtvertrag aufgezwungen, der den deutschen Handelsinteressen einen militärischen Stützpunkt und dem Deutschen Kaiserreich eine de facto Kolonie in China verschaffte.
Rudol Zabel, Kriegsberichterstatter und Teilnehmer der „China-Expedition“, dokumentiert und kommentiert in seinem 433 Seiten starken Bericht von 1902 das Gerangel der Kolonialmächte um Einfluss und Vorherrschaft in China an der Wende des 19. zum 20. Jahrhundert.
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Hermann Arnhold
Orte der Sehnsucht

Mit Künstlern auf Reisen

Mit Essays von:
Andreas S. Beyer, Pablo Diener, Birgit Hähnel, Michael Maurer, Christoph Otterbeck, Volker Plagemann, Viktoria Schmidt-Linsenhoff, Peter J. Schneemann, Martin Warnke.

Die Sehnsucht ist ein Menschheitsthema, die Suche nach den Orten der Träume, nach dem verheißenem Heil, der Vergebung oder Offenbarung der Pilger oder das unbestimmte Gefühl des Fernwehs, das die Menschen in die Ferne ziehen lässt. Kennst Du das Land wo die Zitronen blühn /  Im dunklen Laub die Goldorangen glühn …Dahin, dahin…so ist Goethes Italiensehnsucht über all bekannt. Volker Plagemann widmet seinen Beitrag den Künstlerreisen nach Italien, auf den Spuren der mitteleuropäischen Maler und Dichter, die von der lebendigen Antike, der allgegenwärtige Sinnlichkeit, und nicht zuletzt dem südlichen Licht angezogen wurden. Was in den Bildern von Carl Blechen gut nachzuempfinden ist, die Anziehungskraft Italiens, erweist sich aber nur als relatives Sehnsuchtsziel. Künstler und Dichter, die selbst im Süden lebten, führte die Sehnsucht in die weiteren Fernen des Orients oder der Südsee.  ... mehr

 

 

 

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Erich Kasten (Hg.)
Schamanen Sibiriens
Magier – Mittler – Heiler

Es gibt eine gewisse Hilflosigkeit der westlichen Welt im Umgang mit dem Phänomen des Schamanismus. Einschätzungen wie erbärmliches und vulgäres Spektakel oder abstruse Ideen von einer arktischen Hysterie aus der Frühzeit der Erforschung Sibiriens scheinen ebenso fragwürdig wie die euphorische Adaption schamanischer Techniken und Weltbilder im Westen in der Folge der Schriften Carlos Castanedas. Eine eindrucksvoll fotografierte, ethnografische Schau wie in diesem Band, die die materiellen Horte oder Objekte des schamanischen Kosmos – die Trommel, den Stab, die Geweihkrone – in der sibirischen Lebenswelt verankert, liefert da vielleicht die richtige Bodenhaftung für ein weitergehendes Verständnis. Allein der Trommel, dem zentralen Utensil schamanischen Wirkens, ist in diesem Band eine Sibirienkarte gewidmet, auf der zahlreiche Regionen unterschiedlicher Trommeltypen ausgewiesen sind. In ihre Form und Konstruktion, wie in ihre Bemalung, Eisenbehängung und sonstige Beschmückung sind lokal akzentuierte Bedeutungen des schamanischen Kosmos eingebaut, die das jeweilige  Instrument zum klingen bringt. Teil dieser schamanisch inspirierten Welt sind 23 Völker, die sich auf fünf Sprachgruppen verteilen und die Fischer und Jäger, Meeresjäger, Rentierhalter oder Hirtennomaden sind. Die Oroken und Ulcen, die kleinste Volksgruppe, zählen nur 400 Personen, die größten dagegen, die Jakuten oder Burjaten, je eine halbe Million. Neben der Schamanenwerdung, den Heilungs- und Festritualen, also der inneren Wirkung des Schamanismus, sind auch die äußeren Beziehungen thematisiert: zum Buddhismus, zum Christentum, zu westlichen Bewegungen, zum Sowjetsystem, zur Folklore, zur Kunst.

Der Katalogband entstand in Zusammenarbeit mit dem Russischen Ethnografischen Museum St. Petersburg zur gleichnamigen Ausstellung im Linden-Museum Stuttgart, die noch bis zum 28. Juni 2009 geöffnet ist. Die äußerst fruchtbare Zusammenarbeit, die auch zur Wiederentdeckung der eigenen mehr als 100 Jahre alten Jakuten-Sammlung des Linden-Museums führte, ist eine Pioniertat für die Beziehungen zwischen den ethnografischen Museen Deutschlands und Russlands.

 

 

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Martina Lehner  (Herausgeberin)
Georg Christoph Fernbergers Fahrt auf den Sinai,
ins Heilige Land, nach Babylon, Persien
und Indien (1588-1593)

Georg Christoph Fernbergers Tagebuchnotizen seiner Reisen im ausgehenden 16. Jahrhundert, die er 1588 als Pilgerfahrt nach Jerusalem von Konstantinopel aus antrat, sind von Martina Lehner als Kulturgeschichte des Reisens in der Frühen Neuzeit herausgegeben worden. Chronologisch hält sie sich an die Folge der Reisen und arbeitet die Schilderungen über die, für Fernberger erstaunlichen, Details der Alltagskulturen der verschiedenen Länder und Völker, denen er begegnete, pointiert heraus. Botanik, Tierwelt, Geheimnisse der Antike, Skurriles, alles erregte Fernbergers Aufmerksamkeit, auch während er noch den üblichen Pilgerpfaden folgte, wie zum Katharinenkloster an den Bergen Horeb und Sinai in Ägypten oder zu den vielen religiösen Stätten, für die das Alte Testament der Reiseführer schlechthin schien. Die Berichte über Fernbergers Reisen sind immer wieder mit Originalzitaten aus seinen Reisetagebüchern gespickt. Lehner ergänzt sie mit der Sichtweise seines Reisegefährten Hans Christoph Teufel, wie er Österreicher. Teufels Reisenotizen wurden nicht wie die Fernbergers auf Lateinisch verfasst, sondern auf Deutsch. Sie wurden später veröffentlicht, während Fernbergers Bericht immer ein Manuskript blieb. Aus Teufels Niederschrift geht hervor, warum die beiden Reisegefährten die Reise ins Heilige Land von Aleppo aus nicht fortgesetzten und sie im Gegenteil eine gänzlich andere Route einschlugen und dabei die Gesellschaft vornehmer muslimischer Kaufleute, der zweier italienischer Nonnen vorgezogen. Damit begann eine Reise um des Reisens willen, mit Beobachtungen und Bemerkungen und Berichten von Abenteuern die sich gänzlich von den meisten der früheren, gleich lautenden, Tagebuchnotizen christlicher Pilger ins Heilige Land unterschieden. Fernberger sah sich selbst wie jene Reisenden, die je mehr Länder und Orte sie durchstreifen und je mehr sie sich von zuhause entfernen, desto weiter wünschen sie vorzudringen, und niemals geben sie sich mit dem Reiseziel zufrieden, das sie sich bei ihrer Abreise gesetzt haben. Dieses Motto wurde bestimmend für seinen weiteren Weg, der ihn tief nach Asien bringen sollte: Persien, Indien, zu den Andamanen. Fast zweieinhalb Jahre später, wieder zurück in Aleppo, beendete er seine ursprünglich beabsichtigte Pilgerfahrt nach Jerusalem.
Seine knappen Eintragungen dazu scheinen der Autorin sehr angelehnt an Klischees und Vorurteile gängiger Pilgerberichte. Waren diese Pilgerfahrten doch nahezu wie heutige Pauschalreisen straff organisiert und boten so nur eine sehr beschränkte Erlebnisbreite.  Erst nach einem weiteren Jahr ungewöhnlicher Reiseerlebnissee durch Anatolien und den Balkan kehrte Fernberger in seine Heimat zurück.
Martina Lehner ist ein erstaunliches Zeitdokument gelungen, indem sie Fernbergers Reisemanuskript straff wiedergibt und spekulativ um historische und kulturelle Gegebenheiten ergänzt. Der Blickwinkel eines österreichischen Reisenden am Ende des 16. Jahrhundert führt den Leser zu einer außergewöhnlichen aber notwenigerweise sehr eingeschränkten Schau des Vorderen und Hinteren Orients jener Zeit.

Im gleichen Schuber ist der ebenfalls von Lehner herausgegebne Reisebericht des Neffens Georg Christoph Fernbergers: Christoph Carl Fernberger angefügt,  In sieben Jahren um die Welt. Die Abenteuer des ersten österreichischen Weltreisenden (1621-1628) – die Irrfahrt eines Seemanns, Kaufmanns und Diplomaten durch die Welt, während in Europa immer noch der Dreißigjährigen Krieg tobte..

 

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Juliane Brandsch (Herausgeberin)
Es sind vortreffliche Italienische Sachen daselbst":
Louise von Göchhausens Tagebuch ihrer Reise mit Herzogin Anna Amalia nach Italien
vom 15. August 1788 bis 18. Juni 1790

 

Louise von Göchhausen trat mit 23 Jahren in den Dienst der Herzogin Anna Amalia ein. Von ihr als geistvoll spöttische Gesellschafterin geschätzt, lebte sie als Hofdame in einer nahezu zwanghaften Lebensgemeinschaft mit der Herzogin. Als Anna Amalias Reisewunsch, von Goethes Reise nach Italien inspiriert, übermächtig geworden war, brach sie im August 1788 ins Land der Sehnsucht jener Zeit auf. Louise von Göchhausen, die selbstredend zu ihren Reisebegleitern gehörte, führte während dieser Reise ein minutiös verfasstes, persönliches Journal, das in starkem Kontrast zu den meisten eher idealisierenden Reisebeschreibungen des 18. Jahrhundert steht. Die gesellschaftliche Stellung Louise von Göchhausens, sie stammte aus dem Kleinadel, lässt vermuten, dass sie das Reisetagebuch nicht zum Zweck der Veröffentlichung verfasste. Die Eintragungen sind einfach und weitgehend aufzählend: Sie gibt Auskunft, oft mit präzisen Zeitangaben, wer wann mit wem gegessen hat, welche Kunstgüter, Denkmäler, Sehenswürdigkeiten besichtigt wurden, über der Zustand der Straßen oder der Unterkünfte, über das Wetter, über Spaziergänge. Nur selten sind kleine Ausschmückungen, Gedanken oder Emotionen in den Notizen zu finden, wie in einer Eintragung mit dem Datum 2. Juni 1790,  als sich die Reisegruppe in Gesellschaft Goethes schon auf der Heimreise aus Italien befindet und Louise von Göchhausen in Bozen notiert: Hir fanden  wir zu Goethens Freude wieder Bier und waren den Abend durch recht vergnügt. Das meist bare Alltägliche gibt den Eintragungen etwas sehr Authentisches, mit einem ganz eigenen Reiz. Darüber hinaus sind die täglichen Vermerke auch als kulturhistorisches Quell-Material sehr hilfreich.
In den Sachkommentaren, umfangreicher als die Tagebuchaufzeichnungen selbst, kann man nach Belieben „baedekern“, denn darin sind alle, in Louise von Göchhausens Tagesnotizen erwähnten Sehenswürdigkeiten, Kunstobjekte, Personen, Orte, mit überbordenden kulturhistorischen Erläuterungen oder geographischen Details versehen, ergänzt von einem kommentierten Personen- und einem eigenem Literaturverzeichnis.  

 

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Laura Salm-Reifferscheidt, Isabel Böcking, und Moritz Stipsicz (Fotograf) 
Die Basare Istanbuls.
Mosaik einer sinnlichen Welt.
Mit 30 Rezepten

Wie Istanbul ein Schmelztiegel der Kulturen ist - verankert in den Traditionen des Ostens den Blick jedoch nach Westen gerichtet - genauso geben die Basare die Vielschichtigkeit der Stadt wieder. Im großen Gedeckten Basar verkauft ein Händler handgewebte Kelims aus Anatolien, sein Nachbar dagegen gefälschte Luxusuhren, die in China produziert sind. Kitsch, Designs, edles Kunsthandwerk und Funktionales: Moderne und Vergangenheit geben sich hier die Hand. Kunsthandwerk und Textilien aus Zentralasien sind in den letzten Jahren nachgerückt und es ist eine Marktstraße der afghanischen Händler mit über 40 Ständen entstanden. Der Alte Bedesten Herzstück des Gedeckten Basars, der sich früher mit seinen Antiquitäten, mit seinem Goldschmuck, den Edelsteinen, religiösen Kultgegenständen und alten Waffen wie ein Museum für osmanische und europäische Kultur gebärdete, muss mehr und mehr jenen Händlern Raum geben, die ihren Kunden billigen Schmuck und Fälschungen feilbieten.
Im Gegensatz zum umtriebigen Gedeckten Basar wird der Bücherbasar, der zwischen dem Gedecktem Basar und der Bayazit Moschee liegt, als Oase der Ruhe beschrieben. Für seine Gewürze, Düfte, Trockenfrüchte, sein Gebäck, Zuckerwerk und seine Heilmittel berühmt, erscheint der Ägyptische Basar wie ein Fest der Sinne. Er liegt am Ufer des Goldenen Horns in Eminönü. Die Lieblingsfrau von Sultan Ibrahim, Turhan Hatice, ließ ihn vor 350 Jahren erbauen. Ihm gegenüber in Karaköy, am asiatischen Ufer, sind der Werkzeugbasar und der Fischmarkt zu finden. Kupfer- und Silberschmiede, Schuster und Sattler - über die Traditionen der Handwerkszünfte hat der Bildband viel zu erzählen, denn ohne die Werkstätten und Gassen der traditionellen Handwerksberufe, verlören die Basare ihre unvergleichliche Lebendigkeit und ihren besonderen Charme.

Meist großformatige Farbfotografien, ergänzt durch alte Fotos, Stiche, und Miniaturmalereien, zeigen die Marktszenen, Architekturen und Stadtansichten in ihrer farbenfrohen Pracht. Eine kleine Karte, in der die Basare eingezeichnet sind, ein detaillierter Plan des Gedeckten Basars und ein Verzeichnis von Empfehlungen für Einkäufe, Gastronomie und Unterkunft verknüpfen mit den Schilderungen und kulturhistorischen Beschreibungen des Marktgeschehens die Möglichkeit, je nach Geschmack, eigene Streifzüge durch die engen Gassen der Basare, durch Höfe, Lagerhäuser und Werkstätten, in Tee- und Kaffeehäuser oder traditionsreiche Restaurants zu unternehmen.

 

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William Butler Yeats
Irlands Königreich der Schatten
Übersetzt und herausgegeben von Alexander Pechmann

Alles was die ungeheure und unbestimmte Überspanntheit, die den Kern des keltischen Wesens ausmacht, hervorbringt, ist in diesen Seiten zu finden: Steinkreise und Fortanlagen, in denen das gute oder vergessene Volk, die Sidhe, zu Hause sind, vornehme, das heißt elfenreiche Dörfer und Menschen, die der keltischen Traurigkeit und Sehnsucht vollkommenen Ausdruck geben konnten, wie Anthony Raftery, der Dichter, Musiker und Vagabund in einem war, dazu fast blind und nach William Butler Yeats der größte Dichter Irlands. Schauplatz der Suche nach dem irischen Schattenreich ist die mythisch durchhauchte Landschaft der Provinz Connacht an Irlands Westküste, die schon immer die ärmste und benachteiligste Region des Landes war. In ihr sind der heilige Columban zu Hause und die Weiße Dame oder Königin Maeve, deren Grab in Knocknarea, einem riesigen, über 5000 Jahre alten Steinhügel gewähnt wird. Nicht weit von Sligo, Heimatstadt der Mutter des Dichters und schönster Ort der Welt in seiner Jugenderinnerung, findet man in Drumcliff am Fuß des eigentümlich geformten Ben Bulben auch das Grab von Yeats selbst. Das Buch erschien erstmals 1893 unter dem Titel The Celtic Twilight und enthält Geschichten und Skizzen, die das Weltbild der irischen Landbevölkerung sehr lebensnah und liebevoll dokumentieren, ein Weltbild, dem sich Yeats durchaus zugehörig fühlte: Wenn ich in der richtigen Stimmung bin, glaube ich, dass die ganze Natur voller unsichtbarer Wesen ist ...
Das Abhorchen und Aufzeichnen der Folklore und ländlichen Glaubenstraditionen sollte in eine irische Nationalliteratur einmünden, deren Förderung auch Lady Augusta Gregory am Herzen lag, einer Aristokratin und Schriftstellerin, mit der Yeats von einer Bauernhütte zur anderen zog, um alte Überlieferungen, Märchen und Sagen zu sammeln. Alexander Pechmann hat diesen völlig unprätentiösen volkskundlichen Geschichten und Materialien ein Nachwort und ein sehr hilfreiches Glossar beigegeben, das dem Leser die Hintergründe von Orten und Personen enthüllt.

 

   

 

 

 

 

 

 

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Feliciano Novoa Portela, F. Javier Villalba Ruiz de Toledo,
Joaquín M. Córdoba Zoilo, Christiane Deluz, Miguel Angel Ladero Quesada,
Folker Reichert, José Enrique Ruiz-Domènec

Legendäre Reisen im Mittelalter
Übersetzungen von Alexandra Maria Lindner

Wer begab sich im Mittelalter unter heute kaum vorstellbaren Strapazen und Gefahren auf Reisen? Aus welchem Grund reiste man und wohin? Kaufleute und Händler, denen der zu erwartende Gewinn aus den sagenumwobenen Schätzen des Orients jede Beschwernis des Weges versüßte, hatten sicher den größten Anteil an den Reisenden des Mittelalters. Zu ihnen gesellten sich Mönche, vor allem Franziskaner und Dominikaner, die in missionarischem und vermutlich ebenso häufig in geschäftlichem oder politischem Auftrag unterwegs waren. So berichtet der Band von Wilhelm von Rubruk, einem flämischen Bettelmönch, der 1253 von Konstantinopel nach Zentralasien aufbrach und der, ob er wollte oder nicht, vom mongolischen Großkhan in Karakorum als Gesandter Ludwig IX. behandelt wurde. Er wird als der menschlich wärmste und sympathischste unter den Reisenden des späten Mittelalters geschildert, der mit einem tieferen Verständnis des mongolischen Volkes und des Lebens in der Steppe zurückkehrte. Die dritte Gruppe waren die Pilger, denen ihr Glaube die Reise in eine der großen Pilgerstädte, nach Rom, Santiago de Compostella oder Jerusalem aufgab. Die Pilgerfahrt nach Mekka findet in diesem Werk nur am Rande Erwähnung. Neben den Pilgerzentren sind vor allem die von fremdartigen Düften und Geschmäckern umwehten Städte des Orients im Überfluss ihrer Waren und Märkte, das abbasidische Bagdad, Isfahan, Samarkand, oder Peking, das der venezianische Händler Marco Polo 1266 erreicht haben soll, das Ziel der Reisenden. Andere Orte und Reisen gehörten ganz dem Reich der Hoffnung und Phantasie an, wie die im 12. Jahrhundert aufkommende Legende von dem mit allen Reichtümern gesegneten Königreich des Priester Johannes, das, oft in Zeiten großer Not, mal in Äthiopien oder in Indien gesucht wurde. Mitte des 14. Jahrhunderts erschien die Reisebeschreibung von John Mandeville, die bis 1600 das Publikum in immer neuen Auflagen und Übersetzungen ergötzte und an Beliebtheit und vermeintlicher Authentizität die Berichte Marco Polos übertraf. Tatsächlich hat es den Reisenden John Mandeville wahrscheinlich nie gegeben. Das Buch war aus den Berichten anderer Reisender zusammengetragen und kräftig mit zoologischen, botanischen und ethnographischen Kuriositäten angereichert. Dem phantastischen, dabei anspruchsvollen und gegenüber fremden Religionen und Lebensweisen ungewöhnlich toleranten Bericht und seinem Autor sind ein eigenes Kapitel gewidmet. Sieben Kapitel insgesamt – das geographische Weltbild im Mittelalter, reale und imaginäre Reisen, Faszination des Orients, Handelsreisen, militärische Expeditionen, Pilgerreisen, politisch-diplomatische Reisen – gliedern das umfängliche Bild- und Textmaterial. Die portugiesischen Entdeckungsreisen des 15. Jahrhunderts und damit die Neue Welt und Afrika liegen außerhalb der Betrachtung dieser Arbeit. Knappe Angaben zur Literatur und ein Bildnachweis beschließen den Band. Auf Indices, Zeittafeln und andere Materialien haben die Herausgeber verzichtet.

 

 

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Cees Noteboom
Gesammelte Werke Band 9
Poesie und Prosa 2005-2007

Aus dem Niederländischen von Helga Beuningen, Andreas Ecke, Ard Posthuma
Herausgegeben von. Susanne Schaber 

Mit 18 schrieb Noteboom: Zigeuner sind wir hier, Pilger auf dem Weg in ein fernes Land. So will ich mich fühlen. Der 9. Band seiner Gesammelten Werke bietet auf über 800 Seiten Möglichkeiten, mit dem Schriftsteller auf seinen Wegen unterwegs zu sein. Auf fiktiven, wie in seinem Roman „Paradies verloren,“, oder auf rituellen, wenn er in Tumbas: Gräber von Dichtern und Denkern seinen Schriftstellern zu ihren Begräbnisplätzen nachreist, ein Foto von dem Ort ihrer letzten oder manchmal vermeintlich letzten Ruhestätte zeigt, sie selber zu Wort kommen lässt oder seine Begegnungsgeschichten mit ihnen erzählt. Dieses Kapitel bildet mit 82 kurzen Essays das Kernstück dieses Bandes. Nooteboom findet, dass ein Gedenkstein hoch oben an der Mauer des Klosters Trinitarias Descalzas in Madrid, wo sich das Grab von Cervantes befinden soll, als Grab in der Luft und als Grab ohne Grab sehr gut zu Cervantes passt. An Gottfried Benns Ruhestätte erinnert er sich des Klanges der Stimmen, die er einmal Benns Gedichte sprechen hörte, als etwas, das ihm immer lebendig geblieben ist. Unter den nur in kleiner Zahl vertretenen Frauen, deren Gräber Nooteboom besucht hat, ist das von Virginia Woolf einzigartig. Ihre Asche ist in ihrem eigenen blühenden Garten verstreut. Dass Noteboom die Jahre hindurch, die Länder der Welt bereiste und wie Rüdiger Safranski sagt im Buch der Welt gelesen hat, können wir in seinen Reisegeschichten finden, hier ist er klassisch auf Reisen, aber dann ist er auch wieder der Sammler von Dramaturgien für unterwegs. Auf seiner spanischen Insel, wo er mehr Zeit als gewöhnlich zu haben glaubt, lese er so, wie die meisten Zeitgenossen fernsehen: Ich schwirre von hier nach da, von einem Buch zum anderen, von Essay zu Gedicht von Gedicht zu Roman…Vielleicht webt er in diesen Momenten neue Szenarien und fährt anschließend quer durch Italien auf den Spuren des Lieblingsmalers von Aldous Huxley, oder in die Berge bei Trient, wo er sein Empfinden vor dem Fresko eines Totentanzes an der Außenwand einer Kirche auszuloten versucht. Literaturen eröffnen viele seiner Reisen und werden wieder zu Literatur, als ob ein spezieller Emulgator diese verschiedenen Zeiten und Sichten zu einem Stoff bindet. Auch in seiner Poesie, in seinen Leichten Geschichten, in seinen Essays zur Literatur, Kunst, Philosophie scheint das Statische nie Akzente setzen zu können. Immer ist er unterwegs durch Zeiten, zu Zielen, zu Menschen – zu mehr, wie in den letzten Zeilen seines Poems Dekonstruktion: …bis dort / wohin du nicht mehr zu folgen vermagst,/ der begehrliche Vogel /unauffindbar / geflohen?

 

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Schlossmuseum Sondershausen (Hg.):
Juden in Schwarzburg.
Festschrift zu Ehren Prof. Philipp Heidenheims
(1814-1906), Rabbiner in Sondershausen,
anlässlich seines 100. Todestages
 

Band 1: Beiträge zur Geschichte der Juden Schwarzburgs
Band 2: Der jüdische Friedhof von Sondershausen 

Die Festschrift hat sich zu zwei, schwarzweiß illustrierten Bänden mit mehr als 500 Seiten und einer ausführlichen Regionalstudie des jüdischen Lebens in den Territorien der ehemaligen Schwarzburger Fürstentümer in Thüringen ausgewachsen. Der erste Band rekonstruiert das Gemeindeleben im Umfeld der fürstlichen Residenzen, in Sondershausen, Arnstadt und Rudolstadt oder auf dem Lande und in Kleinstädten wie in Plaue, Bad Frankenhausen oder dem so genannten Juden-Immenrode, der größsten jüdischen Gemeinde des Fürstentums Schwarzburg-Rudolstadt im 18. und 19. Jahrhundert. Biographische Skizzen stellen langansässige jüdische Familien wie die Heidenheims vor oder porträtieren Einzelne, so den Sondershäuser Kantor Moritz Schoenlank oder den 1722 getauften Josua ben Abraham Eschel auf seiner abenteuerlichen Pilgerfahrt nach Jerusalem. Der zweite, ausschließlich dem 1699 angelegten Friedhof in Sondershausen gewidmete Band enthält die erste Dokumentation eines Jüdischen Friedhofes in Thüringen überhaupt. Die oft weit außerhalb der Städte und Gemeinden liegenden jüdischen Friedhöfe überstanden in ihrer Mehrheit selbst die Nazizeit unversehrt. Umso schmerzhafter sind die in den 1990er Jahren und besonders 2003 verübten Grabschändungen und –beschädigungen. Die Judaistin Nathanja Hüttenmeister vom Salomon Ludwig Steinheim-Institut in Duisburg bespricht im Anschluß an einige einführende Kapitel in der Dokumentation der Grabstellen jeden der ca. 200 Grabsteine und Fragmente. Neben dem Foto des Steins erscheint die hebräische Aufschrift mit deutscher Übersetzung. Darunter folgen die Beschreibung der Materialbeschaffenheit, der bildhauerlichen Qualität und des Erhaltungszustandes des Grabsteins, die Interpretation der Inschrift und der Kommentar zur familiären und gesellschaftlichen Situation des oder der Verstorbenen. Mit der Dokumentation der Grabstellen dürfte eine sozialgeschichtliche Quelle aller ersten Ranges erschlossen worden sein.

 

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    Ivan Vladislavic
Johannesburg.
Insel aus Zufall

Aus dem Englischen von Thomas Brückner

Den englischen Originaltitel des Buches würde man als Porträt mit Schlüsseln übersetzen – Schlüssel zum kennen lernen der Stadt Johannesburg. Der südafrikanisch-kroatische Autor hat diese Schlüssel in 138 kurzen Texten verborgen, die er in zwanzig, dreißig Jahren erlaufen und erlebt hat. Die privat-persönlichen Geschichten rufen Dinge, Menschen oder Ereignisse auf, in deren Licht einzelne Straßen, Gebäude, Plätze und Quartiere lebendig werden und ein sehr eigenwilliger, höchst individueller Plan der Stadt entsteht. Ob von Flickschustern oder Wachmännern, vom Umzugsfachmann André oder den Anstecknadeln seines Großvaters die Rede ist, es gelingt Ivan Vladislavic fast spielerisch in diesen Alltagsepisoden das Lebensgefühl seiner Stadt zu erwecken. Der knappe Anhang gibt neben den Erläuterungen der afrikaanssprachigen Worte, eine präzise, ungewohnt offenherzige Angabe aller benutzten Quellen und schlägt alternative Lesepfade durch das Buch vor. Sie halten sich nicht an die vorgegebene Kapitelfolge und erschließen stattdessen thematische Zusammenklänge unter Titeln wie, Bemalte Wände, Bettler und Verkäufer, Enger zusammen, Geisterwesen, Lügner und Diebe, Selbsteinlagerung oder Spazierengehen. Die unverkennbare Sympathie des Autors für dieses Joburg wirkt ansteckend auf den Leser.

 

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  Mythische Orte am Oberrhein (Bd. 2).
Ausflüge in die Dreiländerregion
Elsass – Südbaden – Nordwestschweiz


Naturorte wie Berge, Quellen, Grotten oder Bäume, von alten Geschichten und Sagen umweht, an die sich christliche Bräuche – Feste, Prozessionen, Wallfahrten – angeschlossen haben, die wiederum ihre Zeichen hinterließen in Form von Klöstern, Kirchlein und Kapellen, Einsiedeleien, Bildstöcken, Grabsteinen oder Votivkreuzen – das sind die Orte denen dieser Führer nachspürt. Das kleine Dorf Oberlarg im elsässischen Jura mit seinem Kult der Nothelfer, das Quellheiligtum in der Grotte de Sainte-Colombe nahe des schweizerischen Undervelier oder das Schwarzwaldstädtchen Gengenbach mit der Einbethenkapelle und dem Kräuterbüschelfest sind Beispiele. Die Dreiländerregion, die in 40 Ausflügen erkundet wird, liegt zwischen Schwarzwald, Jura und Vogesen. Eine Übersichtskarte in der vorderen Innenklappe des Buches enthält alle besprochenen Orte und die fünf Städte zwischen denen und um die herum sich die Region erstreckt: Strassburg, Colmar, Mühlhausen, Basel und Freiburg. Wegbeschreibungen mit öffentlichen Verkehrsmitteln und eine Liste der Feste und Anlässe begleiten den Band.


 
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  Tom Reiss:
Der Orientalist.
Auf den Spuren von Essad Bey 


Die abenteuerlichen Lebenswege des Mannes, der Lev Nussimbaum war, beginnen in der Ölstadt Baku. Auf der Flucht vor den Bolschewiken durchreist er den Orient – Turkestan, Persien, den Kaukasus. Konstantinopel, die Metropole des osmanischen Reiches gehört wie Berlin, wo er als Essad Bey Orientalistik studiert, zu seinen Fluchtpunkten. In Wien kommt 1937 unter dem Pseudonym Kurban Said sein Roman Ali und Nino heraus, der ähnlich wie Karl Mays Durchs wilde Kurdistan für die Kurden, ein Schatz der  aserbaidschanischen Nationalliteratur wird. In Süditalien, wo er 1942 mit nur 36 Jahren stirbt, wird er als Der Moslem begraben. Ein Leben, über das man eher einen Roman als eine Biographie schreibt. Der Autor, Tom Reiss, nimmt diese Herausforderung an, webt die aufregenden Begegnungen seiner jahrelangen Recherche mühelos in das Thema ein und schreibt eine präzise dokumentierte, ohne Ende abenteuerliche  Lebensgeschichte aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf.


 
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  Manfred Speidel (Hg.):
Bruno Taut. 
Ex Oriente Lux.
Die Wirklichkeit einer Idee


Der Orient als Inspirationsquelle und Gegenrichtung zur europäischen Kultur ist Thema dieser Sammlung von Schriften, die zwischen 1904 und 1938 entstanden sind.  Auch während seiner fruchtbaren Architektenjahre in Berlin hat Bruno Taut an der Suche nach einer inneren Idee von Architektur oder einer höheren Baulust, wie Paul Scheerbarth es nannte, festgehalten. Forschungsziel war eine nach sozialistischen wie esoterischen Ansätzen weitgehend zweckentbundene, kosmische Schönheit vermittelnde Architektur. Die Eindrücke, die Taut auf seinen Reisen in die Sowjetunion und im japanischen und türkischen Exil sammelte, wirken wie Splitter auf der Suche nach einem einheitlichen Bild.
Illustriert ist der Band mit Beispielen sakraler Architektur aus aller Welt, die die Taut'schen Modelle und Visionen inspiriert und beflügelt haben. Einige Aufsätze von Adolf Behne, dem Kunsthistoriker und Mitstreiter Tauts und eine sehr instruktive Einleitung hat der Herausgeber dem Band beigefügt. 
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Literatur in Berlin: www.literarisches-berlin.de  © 2008 yuba edition / Brigitte Pross-Klappoth (Berlin)
 Texte © B.Pross-Klappoth (wenn nicht anders angegeben)
 Stand: 30. Juni 2015