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Martin Assig
St. Paul. 
626 Zeichnungen
Mit einem Vorwort von Kay Heymer 

Deutsch, Englisch

Verlag Schirmer Mosel 2015

Martin Assigs Zeichnungen kreisen in einem Spannungsverhältnis von äüßerster Abstraktion und leichthin eingesetzten Zitierungen anderer Kunstwerke oder Bezüge um Einsichtsthemen aus seiner Lebensgeschichte. In seinem einleitenden Essay, „Gebete des Martin Assig“, schreibt Kay Heymer, Assig spiele in seinen Zeichnungen mit der Idee der Anonymität des Künstlers, wie sie  in der von ihm hochgeschätzten Volkskunst des Alpenraumes verstanden wurde. „Seine Linien sind bedächtig und verzögert, man kann ihnen ansehen, dass sie im zeichnerischen Vollzug ihre Richtung finden“.  Eine „meditative, fast rituelle Arbeitsweise“ liegt den wiederkehrenden Mustern und Ornamenten zugrunde, mit denen Assig  viele seiner Zeichnungen aufbaut.
Er wählt seine Ornament- oder Wiederholungsymbole aus den gegensätzlichsten Bereichen: Kreuzstich-Deckchenmuster, Teppichdesigns, Kachelmuster, Kuben, erfundene Sternenbilder, psychedelische Motive, Picksel. Eine seiner Zeichnungen, Nie die Augen schließen, erscheint wie ein Strich-Landschafts-Muster mit weit auseinander stehenden Bäumen, die sich als Augen entpuppen - ein surrreales  und zugleich subtiles Landschaftsbild.
Die Zurückgenommenheit hinsichtlich des Effekts steht in den Werken des Künstlers im Vordergrund. In dieser Hinsicht unbekümmert, geht es ihm eigentlich nur um den Ausdruck seiner jeweiligen inneren Befassung. Seine konzentrierte Technik der Wiederholung von ornamentalen oder grafischen Elementen, die unendlich weitergeführt werden könnte, macht deutlich, dass das entstandene Bild immer der von Assig gewählte Ausschnitt ist, der aus seinen momentanen Wahrnehmungen, geistigen Bildern und Betrachtungen oder emotionalen Umständen entsteht.
(bpk)

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Literatur in Berlin: www.literarisches-berlin.de  © 2008-2013 yuba edition / Brigitte Pross-Klappoth (Berlin)
 Fotos © B.Pross-Klappoth (wenn nicht anders angegeben)
 Stand: 20. Januar 2016