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Die andere Seite
 des Mondes.
Schriften über Japan

Suhrkamp-Verlag

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Mauro Covacich

Triest verkehrt Fünfzehn Spaziergänge in der Stadt des Windes
Wagenbach Verlag, 2012




Werner Bätzing
Die Alpen
Geschichte und Zukunft 
einer europäischen Kulturlandschaft




C.H.Beck Verlag, 2015


Die „schönen Alpenportraits“, romantisch-mysthische Szenarien mit idyllischen Hirtenlandschaften vor dem Hintergrund majestätischer und gleichermaßen bedrohlicher Bergmassive, haben, die bildstarken Klischees für den ersten  Alpentourismus im ausgehenden 18. Jahrhundert geprägt. Was für die Bewohner der Alpen zunächst ein nicht nachvollziehbares Intersse an ihrem Lebensraum war, wurde schnell zu einer ergänzenden Einkommensquelle für die Einheimischen.
Während sich noch im vorindustriellen Zeitalter der Lebens- und Wirtschaftsraum der Alpen durch eine Arten- und Landschaftsvielheit auszeichnete und eine gewisse ökologische Stabilität sicherte, zerstören die modernen, kurzfristig ausgelegten Nutzungen diese Stabiliät und der spezifische Natur- und Lebensraum der Alpen droht zu verschwinden.
Werner Bätzing betont immer wieder, dass es die von Menschen geschaffene Kulturlandschaft ist, die den Artenreichtum erhalten hat, der vor allem in der Ackerbegleitflora besteht, den Wildkräutern, den mediterranen, mitteleuroäischen und  pannonischen Pflanzenarten , die für die Vegetation der Alpen so typisch sind. Die in der Eiszeit unvergletschert gebliebenen „alpinen Urrasen“ bilden das Fundament für diese Diversität. Im Gegensatz zur reinen Naturlandschaft ist die alpenländische Kulturlandschaft von Kleinräumigkeit und Kleinteiligkeit geprägt, erscheint dadurch abwechslungsreicher und interessanter als manche naturbelassene Landschaft und evoziert die Alpenidylle. Bätzing zeigt das am Beispiel der Ackerterassen im Valle Stura di Demonte in den Cottischen Alpen, die einen glazial geprägten Hang wie ein natürliches Amphitheater erscheinen lassen. Doch durch den Nutzungsrückgang ist diese Landschaftsprägung schon von Verbuschung bedroht und könnte dadurch ihren besonderen Reiz einbüßen.
Diese Landschaftsveränderungen haben vor allem im ausgehenden Drittel des letzten Jahrhunderterts begonnen. „Schöne Landschaft“ war nicht mehr das alleinige Zugpferd für den Tourismus,  alpiner Abfahrtslauf, Mountainbiking, Paragliding – „Körpersensationen“, verbunden mit viel Komfort und Freizeitangeboten für die Touristen, schufen einen wirtschaftlichen Aufschwung, der nun seit 1985 stagniert und Alpendörfer, Alpenstädte, Freizeit- und Touristenanlagen in einer Landschaft zurücklässt,  die kaum mehr von den spezifisch alpenländischen, kulturellen und landschaftlichen, Merkmalen geprägt ist. Ein Ausweg könnte ein neuer Typus von Naturschutzgebieten sein, „Regional- bzw. Naturparks“, die nicht nur am Naturschutz ausgerichtet sind, sondern wirtschaftliche Förderung für umweltvertägliche Porjekte vorsehen, wovon auch die Ortsansässigen profitieren können.
Neben dem Konzept der Nachhaltigkeit, beispielsweise einem Wandertourismus, der sich auf die örtlichen Ressourcen stützt, wie der Weitwanderweg Grande Traversata delle Alpi  vom Piemont zum Mittelmeer, stellt die Erhaltung von  „echten Wildnisgebieten“  beispielsweise dem Wildnisgebiet Dürrenstein in den niederösterreichischen Kalkalpen oder der Schutz von „verwilderten Kulturlandschafen“, wie im Nationalpark Val Grande im nördlichen Piemont, einen vielversprechenden Versuch dar, die ökologische Ausgewogenheit eines alten Landschaftsraumes wieder herzustellen.

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Literatur in Berlin: www.literarisches-berlin.de  © 2010-2015 yuba edition / Brigitte Pross-Klappoth (Berlin)
 Fotos © B.Pross-Klappoth (wenn nicht anders angegeben)
 Stand: 22. Mai 2015