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Mauro Covacich

Triest verkehrt Fünfzehn Spaziergänge in der Stadt des Windes
Wagenbach Verlag, 2012

 

Die letzten Täler Wanderungen an den Rändern Friauls
Gerhard Pilgram,
Wilhelm Berger,
Werner Koroschitz und Annemarie Pilgram-Ribitsch

Drava Verlag

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Michel de Montaigne

Tagebuch der Reise
nach Italien über die Schweiz
und Deutschland
von 1580 bis 1581

Übersetzt und mit einem Nachwort von Hans Stilett.




Die Andere Bibliothek, 2013


Was als Bäderreise des an Nierenkoliken leidenden Juristen und Philosophen ins Auge gefasst war – tatsächlich werden zahlreiche französische, schweizerische, deutsche und italienische Badeorte besucht – wird im Verlauf der 16 Monate währenden Unternehmung eine erstaunlich weltoffene und streckenweise begeisterte Tour d’Europe. „Wir haben nie so delikate Gerichte gegessen, wie sie dort gang und gäbe sind.“ Dieses Lob gilt tatsächlich der deutschen Küche, der sich die des französischen Adels in keiner Weise vergleichen könne. Überhaupt schneiden die Deutschen im Urteil des Michel de Montaigne (1533-1592) gut ab. Zwar seien sie „Prahlhänse, Choleriker und Trunkenbolde, aber, … , weder Betrüger noch Spitzbuben.“ Besonders Augsburg mit seinem Reichtum und seinen kunstvollen technischen Einrichtungen fand seine Bewunderung. Hier habe er auf seinen Stadtrundgängen, um nicht aufzufallen, immer die ortsübliche Pelzmütze getragen – so sein Sekretär, dem Montaigne den ersten Teil der Tagebucheintragungen in die Feder diktiert, bevor er, ab Rom, das Schreiben selbst übernimmt.

Der zehnköpfige Trupp – sieben Reisende zu Pferd und drei Bedienstete zu Fuß – war am 22. Juni 1580 aufgebrochen und zog über Paris, Basel, Schaffhausen – Zürich wird wegen der Pest rechts liegen gelassen – weiter über Freiburg, Konstanz, Lindau, Augsburg, München, Innsbruck, Bozen – dort herum äße man das beste Brot der Welt – sowie über Verona, Venedig, Florenz und Siena bis nach Rom. Hier verbrachte Montaigne mehrere Monate. Er wurde von Papst Gregor XIII. empfangen und ließ sich seine Essays, mit denen er einer ganzen Literaturgattung ihren Namen gab, von der päpstlichen Zensur absegnen. Sein Unglück darüber, keinen Zugang zur höheren Gesellschaft der Stadt gefunden zu haben und auf die Gesellschaft von käuflichen Damen angewiesen zu sein, mag sein missmutiges Urteil über die heilige Stadt erklären: eine päpstliche Hofhaltung, deren ganze Pracht nur auf der Zurschaustellung von Frömmigkeit beruhe.

Erstaunlich scheint, dass dem knapp 50-Jährigen trotz der Reiseanstrengungen und seiner gesundheitlichen Einschränkungen kaum je ein Ereignis oder Ort wirklich verdrießen konnte und „…dass er, was ihn betreffe, kein anderes Ziel habe als eben die Stelle, wo er sich gerade befinde, und es für ihn folglich weder Irr- noch Umwege gebe, da er ja allein darauf aus sei, zwischen unbekannten Orten herumzustreifen; …“ Beim zweiten Besuch in den Bädern von Lucca, schon auf der Rückreise, notiert er gerührt: „… wurde mir ein großer und herzlicher Empfang bereitet – es sah wahrhaftig aus, als wäre ich nach Hause zurückgekehrt“ und am Tag des Abschieds formuliert er mit fast schon orientalischem Gleichmut: „Am Morgen vor der Abreise hatte ich übrigens einen weiteren Stein ausgeschieden, der wesentlich größer war und sich ganz offensichtlich von einem noch größeren Stück gelöst hatte, Gott weiß wie groß. Sein Wille geschehe.“

Das Tagebuch der Reise, die am 30. November 1581 endete, war lange verschollen und wurde erst 1770 wieder entdeckt. Die ersten vier Kapitel begleiten die Reisegesellschaft durch Frankreich, die Schweiz und Deutschland; ab dem siebten Kapitel ist Montaigne selbst der Autor. Ein Personen- und Ortsregister und eine Karte mit der Reiseroute begleiten dieses äußerst lesenswerte frühe Reisezeugnis. (ak)


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Literatur in Berlin: www.literarisches-berlin.de  © 2008 yuba edition / Brigitte Pross-Klappoth (Berlin)
 Fotos © B.Pross-Klappoth (wenn nicht anders angegeben)
 Stand: 22. Januar 2015