Atlas - Verzeichnis der
besonderen Orte
Hrsg.: Universitätskulturzentrum UNIKUM kulturni center univerze,
Kulturno drustvo Opoka , Stazione di Topolò / Postaja Topolove ,
Deutsch, Slowenisch, Italienisch
Erschienen im Drava
Verlag,
Klagenfurt 2010.
Die Reise durch Kärnten, Friaul-Julisch-Venetien, Slowenien beginnt mit
der Karte aus Punkten, die wie Blindenschrift abtastbar, auf dem
Buchdeckel angeordnet sind. Im Inneren finden wir dann, den Beiträgen
vorangestellt, ihre Entsprechung in einer Karte, die sich aus den Namen
der Orte ergibt. Die Wortkollage mit den fremd klingenden Namen macht
neugierig, wie man es von alten Landkarten kennt und stimmt zugleich auf
den liebevollen und künstlerischen Umgang mit Worten, Bildern und
Sprachen ein, der sich durch die Berichte der einzelnen Autoren zieht.
Diese spielen mit den drei Sprachen, die jenseits der nationalen
Grenzen, ein Teil des Behandelten Landstrichs und seiner Geschichte
sind: Slowenisch, Deutsch und Italienisch. Kleinere Berichte sind in
allen drei Sprachen widergegeben, längere teilweise poetische und sehr
persönliche Texte nur in einer der drei. Das Unverständliche, wenn man
nicht das Glück hat aller drei Sprachen kundig zu sein, erzeugt eine
wirkliche Reiseerfahrung, den Reiz, Fremdes zu sehen, ohne es ganz
selbstverständlich und alltäglich aufnehmen zu können. Die Fotos lassen
dann erahnen, um was für einen Ort es sich handelt und spornen zum
selbsterkunden und nachreisen an.
In dem wunderschönen Beitrag zur Napoleonbrücke an der Nadiža heißt es:
„Der Fluss hat sich behaglich im Taltrog ausgestreckt, erleichtert
darüber, kein Grenzfluss zu sein. (…) Das Hinüberwechseln heute ein
unbekümmertes Spiel, jeglicher Ernst, jegliches Ziel ist dem Übertritt
abhanden gekommen.“.
Die Ansichten von Landstreichern auf der Suche nach den kleinen und
besonderen, ins Abseits geratenen Orten, nach Wäldern, Wegen,
verlassenen Gehöften, Hochweiden, Kirchen, Brunnen oder nach einem
naturumrahmten Fußballplatz passen sich in die Wertschätzung der
kulturellen und sprachlichen Unterschiede und Gemeinsamkeiten ein.
Den Schluss des Atlasses bilden die thematisch angeordneten, kurzen
Wegbeschreibungen, die den Nachahmer tatsächlich zu den besprochenen
Orten führen. Die Autoren und Fotografen erscheinen im Anhang als
vielgestaltige Gruppe von Lyrikern, Journalisten,
Universitätsprofessoren und Künstlern aus Österreich, Italien und
Slowenien. Der Brückenschlag zwischen Kultur- und Sprachräumen ist die
ausgewiesene Intention der Veröffentlichungen des Drava-Verlags.
(hkl )
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