Rudolf Zabel
Die deutsche Chinaexpedition von 1897
(Nachdruck des Originals von 1902)
Europäischer Hochschulverlag, 2011
Die deutsche Chinaexpedition von 1897 ist ein Bericht und eine koloniale
Kampfschrift, die die Intervention des Deutschen Kaiserreiches in China
und seine partielle Okkupation verherrlicht, „…beseelt von dem innigsten
Wunsche für die Aufrichtung eines großen und mächtigen Deutschland im
fernen Ost-Asien!“
Die Stadt Tsingtao (Qingdao) – bei uns berühmt geworden durch das dort
gebraute, ursprünglich deutsche Bier gleichen Namens – wurde durch die
deutsche Marine besetzt und der Regierung in Peking ein 99-jähriger
Pachtvertrag aufgezwungen, der den deutschen Handelsinteressen einen
militärischen Stützpunkt und dem Deutschen Kaiserreich eine de facto
Kolonie in China verschaffte.
Rudol Zabel, Kriegsberichterstatter und Teilnehmer der
„China-Expedition“, dokumentiert und kommentiert in seinem 433 Seiten
starken Bericht von 1902 das Gerangel der Kolonialmächte um Einfluss und
Vorherrschaft in China an der Wende des 19. zum 20. Jahrhundert.
Der unveränderte Nachdruck in altdeutscher Frakturschrift übermittelt
ein wertvolles Dokument der „Kanonenboot-Politik“ und der „Ungleichen
Verträge“ in der letzten Phase der Kolonialära. Neben dem Verlauf von
Schlachten und diplomatischen Winkelzügen beleuchtet der Text
insbesondere die Organisation der deutschen Expansionsbestrebungen und
das koloniale Selbstverständnis des Deutschen Kaiserreiches. Der Bericht
denunziert die Chinesen als unzivilisiert und die Praktiken der anderen
Kolonialmächte als moralisch verwerflich und bekräftigt so die
„legitimen“ kolonialen Ansprüche des Deutschen Kaiserreiches.
Zabels Schrift zieht neben seinen eigenen Erfahrungen auch die
Augenzeugenberichte und journalistischen Arbeiten Dritter hinzu, wie sie
z.B. in „Der Ostasiatische Lloyd“, einer in Schanghai erscheinenden
deutschen Wochenzeitung und „Organ für die deutschen Interessen im
fernen Osten“ abgedruckt wurden.
(hkl )
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