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Reisen und Orte -
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Mauro Covacich
Triest verkehrt
Fünfzehn Spaziergänge in
der Stadt des Windes
Wagenbach Verlag,
2012
Die letzten Täler Wanderungen
an den Rändern Friauls
Gerhard Pilgram,
Wilhelm Berger,
Werner Koroschitz und Annemarie Pilgram-Ribitsch
Drava Verlag
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Joseph Roth
Heimweh nach Prag.
Feuilletons, Glossen, Reportagen für das Prager Tagblatt
Herausgegeben und kommentiert von Helmuth Nürnberger
Wallstein Verlag, 2012
Er habe nur eine literatenhafte Vorstellung von Prag, kritisiert
eine Zeitungsredaktion den Dichter, eine Vorstellung von etwas, von dem
man keine Anschauung hat. Roth selbst nennt das moderne Prag eine
Stadt, in der ich niemals zu Hause war und in der ich jeden Augenblick
zu Hause sein kann. Der 1924 geschriebene Artikel, der diesem Band
seinen Titel gibt, beschäftigt sich folgerichtig auch gar nicht mit Prag
und auch nicht mit Paris, dem Roths ganze Sehnsucht gilt, sondern mit
einem Ort, der einem Bahnhofswartesaal oder einer Ansammlung solcher
Wartesäle gleicht und deshalb das Heimweh nach Prag und die Sehnsucht
nach Paris hervorruft. Es handelt sich um Berlin.
Es ist schwer zu entscheiden, ob der Dichter Kosmopolit oder einfach
heimatlos war. Zweifellos hatte er ein besonderes Verhältnis zu den
ostgalizischen Orten seiner frühen Jahre. Dem von russischen,
polnischen, rumänischen, deutschen und jiddischen Klängen widerhallenden
Lemberg – Die Stadt ist ein bunter Fleck … Ich wüsste nicht, wem das
schaden könnte – ist das vielleicht schönste Stadtporträt dieser
Sammlung gewidmet. Aber auch Paris kommt nicht zu kurz, immerhin sah
Roth sich selbst als Franzose aus dem Osten.
Nach den fünf Jahren von 1920 bis 1925 in der ungeliebten deutschen
Hauptstadt schickt die Frankfurter Zeitung ihren Starjournalisten nach
Paris, allerdings nur für ein Jahr, eine große Kränkung für Roth. Hier
entsteht die zauberhafte Schilderung eines Nachtclubs auf dem
Montmartre, eines Ortes, der dem Pariser Hotel des letzten Artikels aus
dem Jahr 1937 verwandt ist, beides herb-süße Orte eines Kosmopoliten
oder Heimatlosen.
Nach dem 2010 erschienenen Feuilletonband „Ich zeichne das Gesicht der
Zeit“ dokumentiert Helmuth Nürnberger mit diesen 174 Arbeiten für das
Prager Tagblatt, der meist gelesenen, deutschsprachigen Zeitung im
Habsburgischen Kaiserreich außerhalb Wiens, erneut in einem kompakten
640 Seiten starken Band den politisch hellsichtigen, mit untrüglichem
sozialen Instinkt ausgestatteten, poetischen Journalisten Joseph Roth. (ak)
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