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Udo Bermbach

Richard Wagner in Deutschland
Rezeption – Verfälschungen


Verlag J.B. Metzler, 2011
 

Die von den Erbe-Verwaltern Wagners, vor allem von Houston Stewart Chamberlain und Hans von Wolzogen, betriebene Identifizierung der Wagnerschen Weltanschauung mit der nationalsozialistischen Ideologie hielt nach 1945 ungebrochen an. Hans von Wolzogen hatte als eine der zentralen Figuren des „Wahnfried-Kreises“ und in seiner 50-jährigen Tätigkeit als Redakteur und Herausgeber der „Bayreuther Blätter“ das Feld bearbeitet, auf dem ihm gleich gesinnte Autoren nachfolgten. Erst 1957 und dann in den 60er Jahren bricht der Bann. Mit den Gelehrten und ehemaligen jüdischen Emigranten, Theodor W. Adorno, Ernst Bloch und Hans Mayer, treten in den „Bayreuther Programmheften“ Autoren auf den Plan, deren Biografie und gesellschaftlich-wissenschaftliche Reputation den Bruch mit der völkischen Tradition signalisieren.

Ab 1976 und spätestens in den 80er Jahren „normalisierte“ sich Bayreuth. Große Regisseure, wie Götz Friedrich, Harry Kupfer oder Jürgen Flimm inszenieren für die Festspiele, die endlich in der demokratischen Gesellschaft der Bundesrepublik angekommen sind.

Der Autor verfolgt in diesem dritten Band seiner Wagner-Triologie die sich wandelnden Interpretationen von Werk und Denken des Komponisten im Kaiserreich, in der Weimarer Republik, im Dritten Reich und in der frühen Bundesrepublik. Die ersten beiden Bände Der Wahn des Gesamtkunstwerks. Richard Wagners politisch-ästhetische Utopie und Blühendes Leid. Politik und Gesellschaft in Richard Wagners Musikdramen, erschienen 1994/2004 bzw. 2003. Darüber hinaus hat Udo Bermbach ein halbes Hundert Aufsätze zu Wagner verfasst und ist, seit 2005, Gründer und Mitherausgeber der Zeitschrift wagnerspectrum
(ak)

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Literatur in Berlin: www.literarisches-berlin.de  © 2008 yuba edition / Brigitte Pross-Klappoth (Berlin)
 Fotos © B.Pross-Klappoth (wenn nicht anders angegeben)
 Stand: 11. Juni 2013