Romane - Buchbesprechungen |
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Monsieur Nicolas Auswahl, Übersetzung und Nachwort von Reinhard Kaiser
Der Zwang, von seinen intimsten Neigungen schriftlich
Zeugnis abzulegen, bringt den jungen Nicolas Edme Rétif de la Bretonne
(1734-1806) schon früh in Nöte. Nach der Entdeckung seiner
Aufzeichnungen verwehrt ihm die Familie das Studium, schickt ihn
stattdessen aufs Land und gibt ihn schließlich zu einem Drucker in die
Lehre. Die Lehrzeit in Auxerre, vor allem gedacht als Reglementierung
und Beruhigung seines Temperaments und doch eher im Liebesrausch
verbracht, bildet das Herzstück der in Monsieur Nicolas oder Das
enthüllte Menschenherz vorgelegten erotischen Enthüllungen.
Als Fünfzehnjähriger hatte Rétif begonnen ein Tagebuch zu
führen, eine Gewohnheit, die er bis zum Ende seiner, sich mehr und mehr
eintrübenden, Tage in Paris beibehielt. Sich persönliche „Gedenktage“ zu
schaffen, nennt er als Hauptzweck dieser Aufzeichnungen; ein weiterer
ist es, „dieses Knäuel an Gelüsten und mitunter extremen
Leidenschaften“ festzuhalten und für sein ab 1760 beginnendes und
zunächst sehr erfolgreiches schriftstellerisches Werk als Rohmaterial zu
nutzen.
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Literatur
in Berlin:
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Klappoth (Berlin)
Stand: 28. November 2017