Welt-Philosophien - Buchbesprechungen
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Nietzsche und die Lyrik – Ein Kompendium
Die berühmte Selbstkritik Nietzsches „Sie hätte singen
sollen diese „neue Seele“ und nicht reden!“ dient den Herausgebern des
Nietzsche-Kompendiums als Leitgedanke, an dem sie die Wichtigkeit, die
Nietzsche der Lyrik beimaß, verdeutlichen. Und sie hat ja tatsächlich
gesungen! Nicht nur ein Oeuvre von über 700 Gedichten stammt aus
Nietzsches Feder; viel bedeutsamer ist, dass er die Dichtung als einen
unersetzlichen Bestandteil seiner philosophischen Gedankenfassung
angesehen hat. Nietzsches Philosophie entsteht wie seine Dichtung im Spannungsfeld zwischen Wissenschaft und Kunst. Und es ist seine Suche nach der eigenen Sprache, die ihn über das so begrenzende Wort hinaus zur Dichtung und damit zur Kunst führt. In der lyrischen Prosa von „Also sprach Zarathrusta“ verbirgt sich so, über eine bloße Ästhetik hinaus, der Versuch der Umsetzung einer solchen Sprache, die das Wesentliche direkt enthüllt.
In 27 Einzelbeiträgen trägt dieser Band Interpretationen
einzelner Gedichte und Essays, die das lyrische Vermächtnis Nitzsches
breiter, in verschiedenen Schaffensphasen untersuchen, zusammen.
Dichterischem aus dem Umfeld von „Also sprach Zarathustra“ und den „Dionysos-Dityramben“
sind je eigene Abschnitte gewidmet und in dem abschließenden Teil spannt
der Band einen Bogen von antiken Stichwort-Gebern, wie Simonides und
Horaz, bis zu den Wellenbewegungen, die Nietzsches Dichter-Philosophie
ausgelöst hat und deren Spuren sich bei Dichtern wie Gerog Heym,
Gottfried Benn oder Stefan George finden.
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in Berlin:
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Pross-Klappoth (Berlin)
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Stand: 21. Februar 2018