Martin Kölbel, Peter Villwock (Hg.)
Bertolt Brecht.
Notizbücher 1 bis 3 (1918-1920)
Suhrkamp Verlag, 2012
Die Notizbücher enthalten Notate, Aufzeichnungen, Eintragungen, Konzepte
und Entwürfe – keine Texte im allgemeinen Sinn. Die genaue Zuordnung und
Datierung der Notate ist bisweilen schwierig. Das erste Notizbuch,
„Lieder zur Klampfe von Bert Brecht und seinen Freunden“, ist eine
Sammlung von Liedtexten und Notenskizzen, darunter Baals Lied, das
Brecht in das Theaterstück einbaute, aber auch Texte die „der reinen
Freude am Unflat“ entsprangen.
Das zweite Notizbuch umfasst den Zeitraum von Mitte bis Ende 1919 und
enthält Konzepte für verschiedene Theaterstücke, einige Reflexionen über
Juden und eine längere Einlassung zum Jedermann von Hugo von
Hoffmannsthal, einen der wenigen Autoren seiner Jugendzeit, von denen
Brecht sich später nicht distanzierte. Das dritte Notizbuch datiert von
Januar bis April 1920 und begleitet die letzte Überarbeitung des Baal
und Brechts erste Reise nach Berlin. Hinzu kommen theater-, literatur-
und zeitkritische Essays.
Den gut 300 Seiten umfassenden Notizen ist ein 180 Seiten langer Anhang
beigegeben. Er enthält unter anderem eine Zeittafel mit Brechts
Aufenthaltsorten, dem Beginn wichtiger Bekanntschaften, seinen
Publikationen und anderem genau Datierbaren in seiner Biographie. Hinzu
kommen Auszüge der 1917 bis 1920 verfassten Tagebücher von Caspar Neher,
der zwischen 1917 und 1919 entstandenen Aufzeichnungen von Hanns Otto
Münsterer sowie der Plan der auf 14 Bände angelegten Edition der
Notizbücher Brechts.
(ak)
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