Welt-Philosophien - Buchbesprechungen
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Dialektik des Bildlichen
Ein Strudel, der in einem Fluss die vorbeiströmenden
Wassermassen in einen konzentrierten Punkt hinein zieht, ist das Bild,
das Grossenbacher wählt, um sich Walter Benjamins Idee vom Ursprung zu
nähern. Die Frage nach dem Ursprung von Sprache konstituiert Benjamins
Sprachtheorie und zeigt analog dem Bild des Strudels, dass sie sich nicht
mit einer linearen Zeitvorstellung vereinbaren lässt. Der Ursprung nährt
sich in einer zurückgewandten Bewegung aus dem, was er erschafft. In der
Zeit fragmentiert, in einzelne Schritte und Sequenzen zerteilt, die
Brüche und für den logischen Geist auch unmögliche Rückbezüglichkeiten
erschaffen, wird die Metapher in ihrer bildhaften Unbedingtheit sinnhaft.
Ein eigenes Kapitel widmet der Autor Benjamins Aufsatz
über Kafka. Nach eigener Aussage versucht Benjamin Kafka „aus der Mitte
seiner Bildlichkeit“ zu erklären, da er bei ihm eine lineare
Interpretation als eine vollkommene Unmöglichkeit ansieht. Er begreift
das Kafka'sche Werk als „Kodex von Gesten“, eine Ansammlung von
„Kafkagesten“, von Fragmenten, die zu immer neuen Bildern und
Konstellationen zusammengefügt werden können und so nach dem
ursprünglichen Bild, der eigentlichen Einheit, drängen.
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Literatur
in Berlin:
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Pross-Klappoth (Berlin)
Fotos ©
B.Pross-Klappoth (wenn nicht anders angegeben)
Stand: 21. Februar 2018