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Berlin

  Biographie - Buchbesprechungen

Ich will Zeugnis
ablegen bis zum letzten.

Tagebücher 1933 - 1945. 2 Bände

Victor Klemperer

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Marianne Weber. Leben und Werk.

Bärbel Meurer

Mohr Siebeck Verlag, 2010
 

Entgegen dem überkommenen Bild von einer konservativen Frau, deren wissenschaftliche Arbeiten im wesentlichen vom Geist ihres berühmten Mannes inspiriert seien, entdeckt diese akribisch recherchierte Biographie in Marianne Weber eine politisch unabhängige und wissenschaftlich kreative Persönlichkeit. Ihre Mitgliedschaft im Bund Deutscher Frauenvereine und ihre spätere Leitung bezeugen eine linksdemokratische, feministische Haltung, die ganz im Gegensatz zum mütterlich fürsorglichen Rollenbild traditioneller Frauenvereine steht. Als wichtigsten Beitrag Max Webers zur Bildung und zu den wissenschaftlichen Arbeiten seiner Frau nennt die Autorin passender Weise sein „Nichtstun“. Allerdings, die Freiheit zu entscheiden, was und wie sie lernen und arbeiten wollte um die sie in ihrem Elternhaus kämpfen musste, konnte sie tatsächlich erst in ihrer Ehe verwirklichen.
Meurer zitiert einen Kreis von Forschern, die ihre These stützen und in Marianne Weber eine Klassikerin der Frauenforschung sehen, deren besondere Leistungen in den Bereichen der Soziologie der Geschlechterverhältnisse und der Soziologie und Rechtsgeschichte der Ehe liegen.

Die Biografie behandelt auf knapp 700 Seiten detailliert die Lebensstationen der Protagonistin: ihre Kindheit, die Emanzipation von der Familie – es gelingt ihr gegen deren Widerstand allein in einer Berliner Mietswohnung lebend eine Zeichenausbildung zu beginnen –, die Bekanntschaft und Liebe zu Max Weber, ihr Leben und ihre Arbeiten nach dem Tod ihres Mannes. Die Autorin wertet im besonderen den im Nachlass erhaltenen, umfangreichen Briefwechsel der Webers aus aber auch Marianne Webers sehr persönliche Biographie über ihren Mann und ihre Autobiographie enthält Meurer dem Leser nicht vor.  (hkl)

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