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Ich will Zeugnis
ablegen bis zum letzten.

Tagebücher 1933 - 1945. 2 Bände

Victor Klemperer

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Dylan Thomas – Waliser. Dichter. Trinker

Elke Heidenreich und Tom Krausz

 



„Ich bin ein verrückter Benutzer von Worten, kein Dichter“ – alles akademisch-intellektuelle in seinem literarischen Schaffen lehnt Dylan Thomas ab. Weltberühmt, ist er doch der große Unbekannte geblieben. Bob Dylan, die Beatles und die Rolling Stones waren fasziniert und inspiriert von seiner Dichtung, genau wie Richard Burton, Elizabeth Taylor und Catherine Zeta-Jones. Was macht das Besondere an seinem Schreiben aus? Die Leidenschaft, das Düstere und die Intensität seiner Sprache?
Elke Heidenreich geht in ihrer biographischen Spurensuche der Quelle nach, aus der der jung verstorbene Ausnahmedichter schöpfte. Anekdoten, Berichte von befreundeten Künstlern und von seiner Familie rahmen die zweisprachig, im englischen Original und in Deutsch, abgedruckten Gedichte, sowie Auszüge aus Prosa-Schriften und seinem berühmten Drama Under Milk Wood. Tom Krausz komplettiert mit seiner schwarz-weißen Fotoreihe aus der Heimat des Dichters den Foto-Essay: die harsche See, der morbide Charme des walisischen Städtchens Laugharne, Thomas’ Arbeitszimmer, Bilder aus einem Pub und von der saftigen Vegetation unter ewig grau verhangenem Himmel.
Der Untertitel des Buches ist angelehnt an einen Vierzeiler von Dylan Thomas, der die Eckpfeiler nennt, die sein Leben bestimmten: "Der Erste. Ich bin ein Waliser; / Der Zweite. Ich bin ein Trinker; / Der Dritte. Ich bin ein Menschenfreund, / vor allem liebe ich die Frauen."
Hierin kommen die Verbundenheit mit der heimatlichen walisischen Landschaft und der Fatalismus des Trinkers zum Ausdruck, die seinem Schreiben eine melancholische Seite verleihen. Die letzten Strophen bergen die überschäumende Liebe und Leidenschaft, die seine Poesie zu einem unmittelbaren Erlebnis machen.
Das Werk von Dylan Thomas hat sich nie zu Vermarktung, Rummel und Lobhudeleien geeignet, zu düster, zu echt und ungeschminkt sind seine Worte, zu dramatisch der frühe Tod durch den Alkohol. Heidenreich hält den Leser dazu an, einen langen, intensiven Blick auf Werk und Künstler zu richten und die Zeit zuzulassen, die es braucht, bis sich die Wirkung seiner Worte entfalten kann. 
(hkl)

                                                 
 

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Literatur in Berlin: www.literarisches-berlin.de  © 2008 yuba edition / Brigitte Pross-Klappoth (Berlin)
 Fotos © B.Pross-Klappoth (wenn nicht anders angegeben)
 Stand: 30. März 2011