Literatur-Orte in Berlin
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Orphtheater | |||||||||||||
Orpheus, der griechische Dichter, Sänger und Wanderer zwischen den Welten ist Namensgeber und Inspiration des 1990 in Ostberlin gegründeten Theaters. Es entstand als Zeichen des geistigen Aufbruchs in der DDR, zeitgleich mit ihrem staatlichen Zusammenbruch und ist mittlerweile eine der ältesten und wirkungsvollsten Off-Bühnen der Stadt und
einer ihrer lebendigsten Theaterorte überhaupt. Gespielt wird in einem nicht sehr großen, ebenerdigen Fabrikatelier im Hinterhof des Schoko-Ladens in der Ackerstraße. Aus Platzgründen und inhaltlichen Überlegungen wird der Raum für die etwa 50 Zuschauerplätze in Größe und Aussehen variabel dem jeweiligen Bühnenbild eingefügt. Die große Nähe der Akteure, das vehement anbrandende, bis an den Rand der Erschöpfung getriebene "Bewegungstheater" der Gruppe und ihre bald schmeichelnde, bald quälende Stimmkraft, sind atemberaubend und fordern auch dem Zuschauer einen hohen Energieeinsatz ab. Wer dem standhält und sich auch von dem grauen, baufälligen Hinterhof nicht schrecken läßt, kann begeisterndem Theaterspiel begegnen, das, schnell und aggressiv, die umständliche Als-ob-Situation der Bühnenkunst nicht zu kennen scheint. In den gut 10 Jahren seines Bestehens hat das Ensemble mehr als 20 Inszenierungen realisiert, darunter Textbearbeitungen von Müller, Brecht, Büchner, Tschechow, Barlach, Cervantes oder Beckett. Das Orphtheater ist leider nicht mehr an diesem Ort!
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Literatur
in Berlin:
www.literarisches-berlin.de
© 2008 yuba edition / Brigitte
Pross-Klappoth (Berlin)
Fotos ©
B.Pross-Klappoth (wenn nicht anders angegeben)
Stand: 11. März 2011